Untertürkheim www.wirtemberg.de zu den Favoriten Rotenberg
HOME
ORTSRUNDGANG
VERANSTALTUNGSKALENDER
NEUES
SUCHEN
KURIOSES SEHENSWERT FOTOS+KARTEN WEIN + BESEN PERSONEN VEREINE
DIVERSES WANDERUNGEN SCHULEN+BÄDER NACHBARORTE ZEITUNGEN KIRCHEN

Mit dem strengen Blick des Fachmanns: Michael Herzog von Württemberg überzeugt sich selbst im Wengert, ob's ein guter Tropfen wird. Foto Weingut




www.hofkammer.de

Stuttgarter Zeitung vom 22.4.2004

Des Herzogs bester Roter kommt vom Mönchberg

Wengerter in Stuttgart: Im Weingut Herzog von Württemberg hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert, nicht nur der Name

Stuttgart und Wein - dabei muss man auch über die Hofkammerkellerei sprechen. Genauer: Über das Weingut Herzog von Württemberg, wie das Weingut des Hauses Württemberg heute heißt. Einer der besten Rotweine des Gutes stammt vom Untertürkheimer Mönchberg.

Von Jürgen Brand

Allgemeines: Rund um den Wirtemberg, wo die Stammburg des Hauses Württemberg stand, wird seit Jahrhunderten Wein angebaut. Die Weinberge, die das Haus Württemberg heute am Untertürkheimer Mönchberg besitzt, wurden 1671 im Tausch gegen Weinberge in Stuttgart erworben. Das Hofkammer-Weingut war jahrhundertelang im Gewölbekeller des Alten Schlosses in Stuttgart.

Da das auf Dauer nicht mehr praktikabel war, wurde im Park von Schloss Monrepos in Ludwigsburg eine moderne Kellerei gebaut. Umzug war 1982. Die Umbenennung in Weingut Herzog von Württemberg im vergangenen Herbst fiel nicht allen leicht, pflegt das Haus Württemberg doch von jeher eine gewisse Zurückhaltung in der Öffentlichkeit. „Die Erfahrungen mit der Namensänderung sind fantastisch", sagt der kaufmännische Leiter des Weinguts, Hartmut Otter, heute.
Auch sonst ist im Weingut einiges im Umbruch. Lange Zeit hatte man dem Standort mitten in Stuttgart nachgetrauert. Inzwischen besinnt man sich auf die außergewöhnliche Lage bei Schloss Monrepos, versucht, die Kunden dorthin zu locken. Auch in den Weinbergen ändert sich einiges. Am Untertürkheimer Mönchberg zum Beispiel, der wegen seiner klimatischen Bedingungen geradezu prädestiniert ist für kräftige Rotweine, wurde ein beträchtlicher Teil der Riesling-und Trollingerrebstöcke gerodet, stattdessen wurden Lemberger, Spätburgunder und einige neue Rotweinsorten gepflanzt.

Grunddaten: Das Weingut Herzog von Württemberg ist mit 40 Hektar Rebfläche das größte private Weingut in Württemberg. Die Rebfläche ist auf sieben Lagen verteilt: der berühmte Maulbronner Eilfingerberg, woher die besten Rieslinge des Gutes, das Mitglied im Verband der Prädikatsweingüter ist, stammen; der Mundelsheimer Käsberg, eines der bedeutendsten kulturgeschichtlichen Naturdenkmale Württembergs; das Stettener Brotwasser, ebenfalls bekannt durch die Rieslinge von dort; der Asperger Berg, unterhalb der Festungsanlage; Gündelbacher Steinbachhof und Wachtkopf, Hohenhaslacher Kirchberg; und eben der Untertürkheimer Mönchberg.
Weißwein wird auf 19,8 Hektar der zurzeit bewirtschafteten Fläche angebaut, davon wächst allein auf 17,9 Hektar Riesling, den Rest teilen sich Silvaner, Traminer, Kerner und Weißburgunder. Beim Rotwein liegt der Schwerpunkt auf Trollinger (9,4 Hektar) und Lemberger (5,7 Hektar), der Spätburgunder gedeiht auf 1,4 Hektar Fläche. Das Gut hat 23 Mitarbeiter, Kellermeister ist Bernhard Idler.

Die Weine: Die besten Rotweine, die das Weingut zu bieten hat, kommen aus Untertürkheim. An der Spitze steht der 2002er Untertürkheimer Mönchberg Spätburgunder Auslese trocken (25 Euro), der von Mai an erhältlich sein wird. Dieser Spätburgunder wird nur in außergewöhnlichen Jahrgängen ausgebaut. Den letzten gab es im Jahr 1999, auch vom Jahrgang 2003 wird es wieder einen geben. Der Wein ist 15 Monate im Holzfass gereift, ist kräftig und voller Aromen wie Vanille und getrocknete Pflaume. Ein ganz anderer Wein ist die 2002er Rot-wein-Cuvée trocken Attempto (9,80), die ebenfalls von Mai an erhältlich sein wird. Die Cuvée setzt sich aus Spätburgunder und Lemberger zusammen, die größtenteils vom Mönchberg stammen, und zwar mindestens in Spätlese-Qualität. Es ist ein moderner, weicher Wein mit Brombeer- und Sauerkirscharomen, der ebenfalls im Holzfass ausgebaut wird. Der Name Attempto geht übrigens auf den Wahlspruch des ersten Herzogs von Württemberg, Eberhard im Barte, zurück und bedeutet „Ich wage es".

Veranstaltungen: Das Weingut veranstaltet jeden ersten Freitag im Monat eine etwa dreistündige Weinprobe, Anmeldung ist erforderlich. Wichtigster Termin neben den verschiedenen Festen und Veranstaltungen rund um Schloss Monrepos, an denen sich das Gut beteiligt, ist der Tag der offenen Kellertür im Weingut am 15. und 16. Mai 2004.

Kontakt: Weingut Herzog von Württemberg, Schloss Monrepos, 71634 Ludwigsburg, Tel. 0 71 41 / 2 21 06-0, Fax 0 71 41 / 2 21 06. -260, E-Mail: weingut@hofkammer.de, Internet: www.hofkammer.de; Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr; Verkaufsstelle in Untertürkheim: Familie Voigt, Augsburger Straße 427a in den Weinbergen, geöffnet Freitag 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.


Logo


www.hofkammer.de

Stuttgarter Zeitung vom 30.10.2003

Der Herzog gibt die schwäbische Zurückhaltung auf

Hofkammerkellerei will mit neuem Namen jüngere Kunden ansprechen - Probierstube im Alten Schloss "leichtfertig" aufgegeben

Der Wein des Herzogs von Württemberg ist längst in Ludwigsburg zu Hause. Aber die Wurzeln der Hofkammerkellerei sind in Stuttgart, neuer Name hin oder her.

Von Daniela Eberhardt

Auch Wein geht mit der Mode. Erst hat sich die Untertürkheimer Genossenschaft den Titel Weinmanufaktur gegeben, jetzt hat wie berichtet das Weingut des Hauses Württemberg die Hofkammer aus selbigem gestrichen. Sie nennt sich nun Weingut Herzog von Württemberg.
Ein kleiner Schritt, mag man denken, und doch markiert er den Abschied von einer Tradition. 1677 wurde die Hofkammerkellerei in Stuttgart gegründet, jahrzehntelang hatte sie ihren Sitz im Alten Schloss.

Herzog

Die Hofkammerlage Untertürkheimer Mönchberg ist seit 1671 im Besitz des Weingutes und gehört auch heute noch zu den wertvollsten Schätzen der Hofkammerkellerei.

Vor zwölf Jahren ist die Kellerei umgezogen: Nach Ludwigsburg in den Park von Schloss Monrepos, neben Reitverein und Golfclub, eine exklusive Adresse. "Wir fühlen uns hier draußen wohl", sagt Michael Herzog von Württemberg. Das Weingut liegt zwar jetzt recht zentral zwischen den sieben Württemberger Lagen. Aber es sei "leichtfertig" gewesen, den zentralen Standort im Alten Schloss aufzugeben, räumt man ein. Das Bedauern gilt weniger der Kellerei im Untergeschoss, als der Stube zum Probieren und Verkaufen.

Das Landesmuseum im Alten Schloss brauchte eine neue Heizung und Technikräume: Der Keller wurde zu warm und zu trocken, um Wein zu lagern. Der Kleine Schlossplatz samt Tunnel unter der Planie taten ein Übriges. Außerdem gestaltete sich die Anlieferung immer schwieriger. Also kehrte man dem Staat als Mieter den Rücken, schloss die Außenbetriebe in Untertürkheim und Maulbronn und baute auf eigenem Grund und Boden. Der neue Keller hat ein Fassungsvermögen von rund 100 000 Litern; hier lagern fast 40 große Fässer und rund 60 kleine Barriques. Am Dienstagabend zum Lesefest waren fast 100 Helfer eingeladen - das herzogliche Weingut ist mit 40 Hektar Fläche das größte private in Württemberg.
Untertürkheimer Hofkammerkelter
Die historische Hofkammerkelter in Untertürkheim

Das soll der neue Name unterstreichen. Er ist der zweite innerhalb von nur zehn Jahren. Die Hofkammerkellerei nannte sich zunächst in Weingut Haus Württemberg um. "Das war ein richtiger Schritt", betont der Herzog, der die nochmalige Änderung in "Weingut Herzog von Württemberg" für konsequent hält. Vielen jungen Menschen habe "Haus Württemberg" nichts mehr gesagt. Auf Weinmessen hätten viele Besucher von "Hofkammer" auf eine staatliche Einrichtung geschlossen. Aber auch bei Weinproben im Haus sei es immer wieder erstaunt gefragt worden: "Ja gibt"s hier denn noch Herzöge?"

Der Name sei Verpflichtung, sagt der kaufmännische Leiter des Weingutes, Hartmut Otter. Michael Herzog von Württemberg sei der Repräsentant des Weinguts nach außen. Seine Familie habe sich in "schwäbischem Understatement" geübt, erläutert dieser. Der Kontakt zu Stuttgart sei durch den Umzug nach Altshausen nach 1918 lockerer geworden. "80 bis 90 Prozent der Stuttgarter wissen nicht, dass wir unseren Keller mitten in der Stadt hatten." Und auch wenn er selbst in Stuttgart lebt, sagt er: "Ich bin Oberschwabe." Mit seiner Rolle als Werbeträger hat er kein Problem. Er gebe ja einen guten Namen weiter. "Man kauft ja auch bei Aldinger, Adelmann oder dem Grafen Neipperg."

Wengerter mit renommiertem Namen liegen gerade bei jüngeren Kunden in der Region im Trend. Davon profitiert das Haus Württemberg bereits. "Je hochwertiger unser Wein, je besser verkaufen wir ihn", erklärt Hartmut Otter. Und das obwohl man "sehr traditionelle Rebsorten" und eine "relativ alte" Kundenschicht habe.

Der neue Name zeigt auch einen Generationswechsel im Weingut selbst an. Seit sieben Jahren ist der 38-jährige Herzog im Familienbetrieb, seit sechs Jahren der 37-jährige kaufmännische Leiter Otter, seit sieben Jahren der 41-jährige Kellermeister Bernhard Idler. Außerdem gehen zurzeit viele Weingärtnermeister in Rente und junge folgen nach.

Soll jetzt alles umgekrempelt werden? Keineswegs, betont man. Die traditionellen Lagenweine wie Maulbronner Eilfingerberg oder Stettener Brotwasser machen rund 60 Prozent der Produktion aus, und daran soll sich auch nichts ändern - ebenso wenig wie am Sitz Ludwigsburg. Wenn es allerdings tatsächlich künftig einen Probierraum für Stuttgarts Wengerter im Ratskeller geben sollte, wofür sich auch Touristikdirektor Klaus Lindemann stark macht, dann will das Weingut Herzog von Württemberg dabei sein. "Eine Dependance in Stuttgart spukt immer noch in unseren Köpfen herum."

 
KURIOSES SEHENSWERT FOTOS+KARTEN WEIN + BESEN PERSONEN VEREINE
DIVERSES WANDERUNGEN SCHULEN+BÄDER NACHBARORTE ZEITUNGEN KIRCHEN
HOME
ORTSRUNDGANG
VERANSTALTUNGSKALENDER
NEUES
SUCHEN
www.Enslinweb.de  |   www.wirtemberg.de
Feedback an Webmaster Klaus Enslin  |  ©2018  |  info@wirtemberg.de
Google
Web www.wirtemberg.de