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Kindertagesstätte wird städtisch

Einrichtung wurde für ehrenamtliche Leitung zu groß -
Stadt erhofft sich bessere Auslastung

Die Stadt Stuttgart plant, Anfang April 2005 die Trägerschaft für die Kindertagesstätte Untertürkheim zu übernehmen. "Eine Einrichtung dieser Größe ist auf Dauer nicht mehr auf ehrenamtlicher Basis zu bewältigen", so Heinrich Korn, stellvertretender Leiter des Jugendamtes.

UNTERTÜRKHEIM - Die Kindertagesstätte in der Ötztaler Straße gehört zur Daimler-Motoren-Gesellschaft-Stiftung. Als Träger fungiert bislang ehrenamtlich der Verein Kindertagesstätte Untertürkheim, Stiftung der DaimlerChryslerAktiengesellschaft. Bislang sind 51 von 110 Plätzen von Kinder von Daimler-Beschäftigten belegt - 31 Plätze von Kindern Stuttgarter und 20 von Kindern auswärtiger Betriebsangehöriger. Dazu kommen acht auswärtige und 51 Untertürkheimer Kinder, deren Eltern nicht bei Daimler arbeiten.

Obwohl der Miet- und Betriebsführungsvertrag von 1985 vorgesehen habe, dass sich die Kindertagesstätte verstärkt für Untertürkheimer Kinder öffnen sollte, sei das in der Praxis nicht geschehen, so Heinrich Korn. "Die Leitung der Einrichtung hat zunehmend Auswärtige aufgenommen." Zudem sei die Aufnahmepraxis "wenig transparent" gewesen. "Obwohl es offene Plätze gab, wurden Kinder nicht aufgenommen."
Schlössle
(17) Kindertagheim „Schlössle" von 1870 Foto: Enslin

Bei Gesprächen der Stadt mit dem Verein Kindertagesstätte habe sich herausgestellt, dass auch der Verein sehr daran interessiert sei, die Trägerschaft an die Stadt zu übergeben, so Korn. Die Führung einer Einrichtung dieser Größe habe sich ehrenamtlich nicht mehr bewältigen lassen. Auch der Vorschlag einer Elterninitiative, die Einrichtung ehrenamtlich zu führen, fand bei der Stadt keinen Anklang. "Die gelungenen Beispiele für Elterninitiativen in Stuttgart beziehen sich durchweg auf kleinere Einrichtungen mit weniger hohem Finanzvolumen und weniger Personal." Im Frühjahr geht die Trägerschaft der Kindertagesstätte somit an die Stadt über, wie im Verwaltungsausschuss vergangene Woche beschlossen wurde.

Die Nähe der Einrichtung zu Daimler soll über 40 betriebsbelegte Plätze, die vom Werk bezahlt werden, erhalten bleiben. Für Untertürkheimer Kinder stehen ab sofort zehn zusätzliche Plätze zur Verfügung, da die Einrichtung mit 110 Kindern bisher nicht ausgelastet war.

Langfristig gesehen sind für Untertürkheimer Kinder 40 Plätze mehr als vorher offen.

Für die Stadt fallen mit dem Wechsel der Trägerschaft Mehrkosten an: Bisher trug sie 90 Prozent der Betriebskosten - im Jahr 2003 waren das 728 000 Euro. Für die Erhaltung des Gebäudes war das Werk Untertürkheim zuständig. Der Eigenanteil entfällt jetzt, wodurch "zusätzliche Kosten in Höhe von 10 Prozent, maximal 72 800 Euro" entstehen, so Korn. Gleichzeitig entstehen aber durch die bessere Auslastung der Tagesstätte und durch die betriebsbelegten Plätze Mehreinnahmen -"gegenüber dem Status quo ergibt sich so eine Verbesserung von 138 700 Euro jährlich".

Laut Heinrich Korn habe Untertürkheim "nur Vorteile" vom Wechsel der Trägerschaft. "Die Mitarbeiter haben außerdem bessere Entwicklungsmöglichkeiten." Bezirksvorsteher Klaus Eggert sieht in der neuen Regelung eine "enorme Verbesserung" und große Chancen hinsichtlich der Integration der Einrichtung im Stadtteil.
car - Stuttgarter Wochenblatt vom 24.02.2005

Kinderkrippe Untertürkheim - Ötztaler Straße - (Schlößle)

1914.
Die neu gegründete Ortsgruppe Untertürkheim, des Roten Kreuzes errichtete im Ort eine Kinderküche und eine Kinderkrippe. Beides war not-wendig; denn viele Männer waren zum Kriegsdienst eingezogen, die Frau-en und Mütter wurden in der Landwirtschaft und in den Fabriken einge-setzt. Die neue Einrichtung fand zunächst Platz im Kindergarten in der Friedrich(Nebelhorn)straße. Die Leitung übernahm die beliebte Fabrikantin Frau Elisabeth Staengel (Eszet-Schokolade). Die durch ihr Engagement allseits große Anerkennung fand. Von zahlreichen freiwilligen Helferinnen unterstützt, versorgte eine Schwester vom Mutterhaus in Großheppach die stetig wachsende Schar der Pfleglinge. Doch bald genügte ein einziger Raum nicht mehr aus. Um den zunehmenden Anforderungen gerecht zu werden, stellte nunmehr Herr Konsul Max Straus seine Villa in der Gartenstraße 21, heute Ötztaler Straße, zur Verfügung. 

Am 22. Oktober 1914 fand der Umzug ins neue Heim statt. Hiesige Familien stellten Mobiliar für die Ausstattung der „neuen“ Kinderkrippe zur Verfü-gung. Viereinhalb Jahre genoss die Kinderbetreuung in der Straus’schen Villa Gastrecht. Als der 1918 Krieg zu Ende war, und manche Väter nicht wiederkehrten, war es unmöglich, die bewährte und beliebte Einrichtung aufzulösen.

Eduard Fiechtner, der letzte Ortsvorstand von Untertürkheim konnte, Dank seiner immer noch geltenden Anerkennung und Autorität, bei Oberbür-germeister Lautenschlager die Beihilfe der Stadt Stuttgart erwirken. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft hatte 1915 der Landeshauptstadt 200 000 Mark gespendet. Dies sollte eine erste Rate für ein Kriegswaisenhaus sein. Von diesem Geld konnte für 120 000 Mark, für die hiesige Kinderkrippe das Straus’sche Anwesen erworben werden. Die Leitung der Daimlerwerke stimmte dieser Abmachung zu. Aus den Zinsen der übrigen 80 000 Mark, aus freiwilligen Beiträgen sowie den Zuschüssen der Stadt, sollte die Krippe, die nunmehr ein prächtiges Heim im so genannten „Schlößle“ gefunden hatte, zukünftig erhalten werden.

Am 1. April 1925 übernahm Kommerzienrat Berge, von der Daimler-Motoren-Gesellschaft den Vorsitz des 1919 gegründeten Vereins „Kinderkrippe Untertürkheim e.V.“, von Otto Staengel, Eszet, Ihm folgte 1926 Direktor Lang von der Daimler-Motoren-Gesellschaft als neuer Vorsitzender.

Das „Schlößle“ wurde im Jahr 1870 vom Königlichen Leibarzt, Obermedizinalrat von Ellsässer erbaut und bis 1874 von ihm bewohnt. Bis 1887 gehörte es seinem Schwiegersohn, Professor Dr. Julius Klaiber, bis 1898 dem Kunstmaler Baron von König-Warthausen und bis 1918 Konsul Max Straus.

Eberhard Hahn, Juli 2012 / Quelle Untertürkheimer Heimatbuch 1935 - Archiv-Hahn

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