Untertürkheimer Flagge besticht durch
leuchtende Fahnen und Detailtreue
Stuttgarter Wochenblatt 6.6.2007
UNTERTÜRKHEIM - "Wir haben es tatsächlich geschafft:
unsere Vereinsfahne belegt den ersten Platz!" Die Überraschung
und die Freude bei den mit nach Saarbrücken angereisten Untertürkheimern
waren groß, als der Präsident Josef Ambacher auf dem 55.
Deutschen Schützentag die Entscheidung der Jury und somit das
Endergebnis des Bundesfahnenwettbewerbs bekannt gab.
In der Kategorie 1 (gefertigte Fahnen in den Jahren
bis 1900) belegt die Vereinsfahne des Sportschützenvereins
Untertürkheim den ersten Platz. "Die Fahne besticht
durch die leuchtenden Farben und die Detailtreue besonders der Weinlaub-Ornamentik,
die in exquisiter Handarbeit ausgeführt ist", heißt
es in der Begründung.
Auch die durch die aufgestickten Wappen Stuttgarts und Untertürkheims
dokumentierte Heimatnähe dürfte ebenso ein weiteres entscheidendes
Kriterium bei der Platzvergabe gewesen sein, wie die auf der zweiten
Seite durch das Königswappen gezeigte Treue zum Herrscherhaus
Württemberg. Vorstand Klaus-Dieter Hentschel freute sich darüber,
dass "unser Untertürkheim nun in ganz Deutschland bekannt
ist". Verbunden mit dem Sieg ist neben den Urkunden auch ein
Gutschein in Höhe von 4000 Euro - über deren sinnvolle
Verwendung muss sich nun der Vereinsausschuss Gedanken machen.
Platz zwei dieser Gruppe ging an die Schützengilde Stadt München,
die nur schwer ihre Enttäuschung verbergen konnten, galt deren
Fahne doch bei Insidern als Favorit. Den dritten Platz belegte die
Schützengilde 1418 zu Bernau (Brandenburg). Aus württembergischer
Sicht ist es ein weiterer Erfolg, dass in der Kategorie II (Fahnenherstellung
von dem Jahr 1901 bis 1950) die Schützengilde Reutlingen 1290
einen hervorragenden zweiten Platz belegen konnte. Vorausgegangen
war ein Aufruf des Deutschen Schützenbundes an alle Schützenvereine,
an diesem neuen Wettbewerb teilzunehmen und vorab mittels Schrift-
und Bildmaterials die Fahnen zu präsentieren. Eine Vorauswahl
nahm dann einehochkarätige Jury vor: DSB-Vizepräsident
Hans Keller, der DSB-Protektor Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und
Gotha, die Meisterin des Stickhandwerks der Firma Fahnenfleck Brigitte
von Lutzau, der Restaurator der Veste Coburg Wolfgang Schwahn sowie
Ferdinand Grah, der ehemalige Geschäftsführer des Westfälischen
Schützenbundes, und Stefan Grus, der Leiter des Deutschen Schützenmuseums.
Im März trafen sich dann die Abgesandten ihrer Vereine mit
deren historischen Fahnen in Coburg auf Schloss Callenberg. Eingeladen
waren aus jeder Kategorie die sechs besten und schönsten Schützenfahnen
aus ganz Deutschland. Hier wurde entschieden, welche drei Vereine
mit ihren Fahnen zur Endrunde zum Deutschen Schützentag nach
Saarbrücken eingeladen werden. Die Untertürkheimer waren
mit dabei und hatten einen dritten Platz bereits sicher. Dass sie
letztlich auf dem ersten Platz landen würden, war die große Überraschung.
W. Peter