Untertürkheim www.wirtemberg.de zu den Favoriten STARTSEITE Rotenberg
HOME
ORTSRUNDGANG
VERANSTALTUNGSKALENDER
NEUES
SUCHEN
KURIOSES SEHENSWERT FOTOS+KARTEN WEIN + BESEN PERSONEN VEREINE
DIVERSES WANDERUNGEN SCHULEN+BÄDER NACHBARORTE ZEITUNGEN KIRCHEN

Stuttgarter Zeitung, 06.08.1996
Stuttgarts Stadtoberhäupter im Wandel der Zeit

August Willibald Feuerlein: So hieß Stuttgarts erster OB. Der Sohn einer angesehenen Beamtenfamilie, 1781 hier geboren, war zugleich Landtagsabgeordneter und amtierte im Rathaus von 1820 bis 1833. In seine Zeit fallen der Bau des Wilhelmsplatzes, des Katharinenhospitals, des Kursaals und des Schlosses Rosenstein sowie die Eröffnung der Neuen Weinsteige. Feuerlein starb 1850.

Stuttgarts Oberbürgermeister (1): Dr. August Willibald Feuerlein

Kaum Spielraum für die Stadt

06.08.1996: Stuttgart sucht einen neuen Oberbürgermeister. Am 20. Oktober und am 10. November soll gewählt werden. Dieser Urnengang besitzt nicht nur politische Brisanz, sondern auch eine historische Dimension. Der Blick in die Vergangenheit zeigt: Die Oberbürgermeister waren stets herausragende Persönlichkeiten, die dem größten Gemeinwesen des Landes ihren Stempel aufdrückten - im positiven wie im negativen Sinne. Fast alle kamen zu hohen Ehren, wurden geadelt oder zumindest mit einem Straßennamen verewigt.

Über die Jahrhunderte hinweg waren die Aufgaben, die Rollen und die Möglichkeiten der Stadtoberhäupter höchst unterschiedlich. Mit der heutigen Situation einigermaßen vergleichbar ist ihre Lage erst seit 1818:
Am 31. Dezember jenes Jahres erließ König Wilhelm I. ein Edikt, demzufolge künftig die Bürgerschaft den Gemeinderat mit seinen zwanzig Mitgliedern wählen durfte. Das waren die Anfänge der Demokratie auf kommunaler Ebene. Im gleichen Jahr legte Thouret seinen genialen Generalbauplan für Stuttgart vor, Königin Katharina gründete den Vorläufer der heutigen Girokasse, und König Wilhelm stiftete das rein landwirtschaftlich ausgerichtete Volksfest auf dem Wasen bei Cannstatt. Stuttgart hatte bittere Hungerjahre hinter sich - das Fest auf dem Wasen sollte die Landwirtschaft ankurbeln.

Wikkibad Feuerlein -Wikipedia.deAm 6. Oktober 1820 wurde der Jurist Dr. August Willibald Feuerlein erster Stadtvorstand mit dem neuen Titel Oberbürgermeister. Die bürgerlichen Kollegien hatten ihn vorgeschlagen - der König setzte ihn ins Amt ein, denn eine Volkswahl für den ersten Bürger der Stadt gab es noch nicht.

Feuerlein, “am 24. Juni 1781 zu Stuttgart geboren", stammte - wie alle seine Nachfolger - aus angesehenen hiesigen Familien. Der Vater war immerhin Regierungsrat gewesen. Feuerlein wurde Jurist und Advokat, 1808 Oberjustizprokurator; 1815 wurde er Landtagsabgeordneter für Göppingen, 1819 Justitiar der altehrwürdigen Universität von Tübingen. Trotz seiner Arbeit im Rathaus ließ er sich 1826 - diesmal für Stuttgart - erneut in den Landtag wählen. Dort führte er die Regierungspartei. Als er bei der Landtagswahl im Juni 1832 eine Niederlage gegen den berühmten Ludwig Uhland erlitt, mit dem er verwandt war, legte er zum 1. Januar 1833 sein Amt als Oberbürgermeister nieder. Feuerlein starb am 29. September 1850.

Über seine Arbeit als Oberbürgermeister ist nicht allzuviel bekannt: Feuerlein versuchte, die alte Stadtverwaltung an neue Statuten zu gewöhnen, die jedoch der gewachsenen Stadt nicht gerecht wurden - Stuttgart hatte bei seinem Amtsantritt etwas mehr als 20.000 Einwohner.

In seine Zeit fallen historische Projekte wie der

Bau des Wilhelmsplatzes (1827),
die Eröffnung des Katharinenhospitals (1828),
der Bau von Schloss Rosenstein (1824),
der Bau des Kursaals (1825),
die Eröffnung der Neuen Weinsteige nach Etzels Plänen (1831).

Bis 1832 war die Stadt auf mehr als 35.000 Einwohner angewachsen.

Das Beispiel August Willibald Feuerlein zeigt: Der König und der Landtag beherrschten die Politik total - die Kommune besaß kaum eigenen Spielraum. Sie verwaltete die Angelegenheit ihrer Bürger recht und schlecht, blieb jedoch völlig machtlos. Der erste Oberbürgermeister konnte sich zwar auf eine gewisse demokratische Legitimation durch den Magistrat stützen, war aber in erster Linie ein Landespolitiker. Als er auf dieser Ebene nicht mehr wiedergewählt wurde, gab er folgerichtig sein Amt im Rathaus auf, denn er hatte seine politische Basis verloren. tom

Stuttgarts Stadtoberhäupter im Wandel der Zeit

KURIOSES SEHENSWERT FOTOS+KARTEN WEIN + BESEN PERSONEN VEREINE
DIVERSES WANDERUNGEN SCHULEN+BÄDER NACHBARORTE ZEITUNGEN KIRCHEN
HOME
ORTSRUNDGANG
VERANSTALTUNGSKALENDER
NEUES
SUCHEN
www.Enslinweb.de  |   www.wirtemberg.de
Feedback an Webmaster Klaus Enslin  |  ©2018  |  info@wirtemberg.de
Google
Web www.wirtemberg.de