Aus "Treffpunk
Stuttgart" vom 17.4.2002 und Fortsetzung vom 24.4.2002 Untertürkheims letzter Schultheiß Eduard Fiechtner (Teil 2/4) |
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Die neu aufgekommene
Energie des elektrischen Stroms sollte nun durch ein Elektrizitätswerk
an einem beweglichen Stauwehr genutzt werden. Und schließlich brauchten
die Weingärtner eine größere Kelter, eine Genossenschaft
dazu - und die Feuerwehr eine ausreichende Stätte für ihre Gerätschaften
... Ja, man könnte noch fortfahren! |
1879 ist Eduard Fiechtner, in seinem 36.
Jahr, in Untertürkheim zugezogen. Die Familie wohnte zunächst
im Haus des Weingärtners und Gemeindepflegers Wilhelm Warth in der
Rotestr. 48 (heute: Silvrettastraße). Es waren enge Verhältnisse,
denn 8 Kinder brachten die Fiechtners mit, 6 wurden in Untertürkheim
geboren, 11 von den 14 Kindern sind dann groß geworden. Am 14. Kind
starb die Mutter Luise, geb. Metzger. Eine bittere Situation für die
Großfamilie. Allerdings gab es damals hilfreiche Zugriffe. Und 2 Jahre
später fand Herr Fiechtner in Thekla verw. Dietz geb. Wintter eine
zweite Gattin. Sie brachte Vermögen mit. Nun konnte man bauen, nachbarlich
zu Warths, Ecke Karl- und Cannstatter Straße (Hindelanger/Augsburger
Str.). Es ist das heutige Haus Beißwanger. Vom umtriebigen Schulteshaus wäre manches zu erzählen, aber das gehört jetzt nicht zum Bericht. Der durchaus häusliche Eduard Fiechtner wurde eben nicht von seiner Familie "aufgezehrt", sondern seine ganze Kraft und Intelligenz galt dem Flecken. "Weitsichtig, kraftvoll im Handeln, folgerichtig und uneigennützig", so beschreibt ihn Pfarrer Lechler. Übrigens war Fiechtner kraft Amtes auch Kirchengemeinderat. Ein offenbar gutes, vertrauensvolles Zusammenwirken von Rathaus und Schule. Und welche Probleme standen nun an? Das neue Heimatbuch listet sie auf: die Eisenbahn musste fürs Dorf nutzbar gemacht werden, die Industrie brauchte Bauplätze, Wohnungen waren zu erstellen, Straßen zu erweitern und neu anzulegen, Wasserleitungen waren vonnöten, ferner Schulen und Weiterbildungsmöglichkeiten für junge Menschen. Ganz wichtig: die in regelmäßigen Abständen das Tal verwüstenden Überschwemmungen des Neckars waren wegzukriegen, also: Kanalisation des Flusses. |
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