Am 30. März 1969 ist die neue Gartenstadtkirche in Luginsland eingeweiht worden. "In 30 Jahren hat sich wenig verändert'', sagt Pfarrer Martin Schmid zum kleinen Jubiläum. Seit Erbauung der Kirche wurde die Fassade saniert und das Innere freundlicher gestaltet.
Von Michael Werner
Bereits Anfang der 50er Jahre zeichnete sich ab, daß für
ein geplantes Neubaugebiet in Luginsland die alte Gartenstadtkirche
nicht ausreichen würde. 1956 erwarb die evangelische Gartenstadt-
gemeinde die erste Fläche von gut 15 Ar zum Quadratmeterpreis
von 12,50 Mark für den geplanten Neubau. Nachdem jahrelang Geld
für
den Neubau gesammelt worden war, fand im September 1967 die Grundsteinlegung
statt.
Am 30. März 1969 wurde die Betonkirche dann mit einem Festgottesdienst von Landesbischof Erich Eichele eingeweiht. Seitdem wurde am Gebäude wenig geändert.
1983 wurde das durchgerostete Metall in der Außenfassade durch Kunststoff ersetzt. Von nun an unterlag die Farbe des Gebäudes nicht mehr den Wettereinflüssen. Bis zur Sanierung, so berichtet Pfarrer Martin Schmid, habe sich die Fassade aus Naturbeton bei Regen dunkel und bei Sonnenschein hell präsentiert.
Mitte der 80er Jahre wurde der Innenraum der Kirche freundlicher gestaltet. Bis dahin schmückte den Altarraum nur ein Metallkreuz vor einer gänzlich weißen Wand. Mit dieser Einrichtung, so Schmid, habe man "das pietistische Empfinden getroffen''. Schmid weiter: "1986 hat man es nicht mehr ausgehalten.''
Fotos:
Enslin
An der weißen Wand wurden als Analogie zu einem
Flügelaltar sieben farbige Bildtafeln angebracht, die neben der
Arche Noah unter anderem mehrere Weinstöcke und Regenbögen
zeigen. Die Karfreitagsthematik des Kreuzes werde nun mittels der Tafeln
um österliche Hoffnung ergänzt, sagt Pfarrer Schmid. Die
Gesamtzahl der Gottesdienstbesucher habe sich in den vergangenen 30Jahren
kaum verändert, so der Geistliche. Weniger Gemeindemitglieder
als früher sähen den Gottesdienstbesuch als eine Selbstverständlichkeit
an. Dafür sei der Anteil derer, die sich spontan entscheiden würden,
größer geworden. Schmid spricht von einer "erstaunlichen
Kontinuität''.
Von außen betrachtet wirke seine Kirche "ein bißchen fremd in ihrer Umgebung'', sagt Martin Schmid. "Bei näherem Hinsehen ist sie jedoch anheimelnd und gemeinschaftsfördernd.'' Weil die evangelische Gartenstadtkirche vor 30 Jahren an einem Palmsonntag eingeweiht wurde, fand nun am vergangenen (Palm-)Sonntag, also zwei Tage vor dem eigentlichen Jubiläumstag, ein Festgottesdienst mit dem Prälat im Ruhestand, Gerhard Röckle, statt.