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Glocken der Stadtkirche läuten wieder

Untertürkheim:
Umbauten am Glockenstuhl rechtzeitig zum Weihnachtsfest beendet - Neuer Klöppel montiert

Mehr als ein Vierteljahr fehlte vielen Untertürkheimern etwas - seit einigen Tagen erfreuen gewohnte Klänge Herz und Ohren: Nach dem Umbau des Glockenstuhls läuten die Glocken der Stadtkirche wieder.

VON MATHIAS KUHN -UZ vom 22.12.2004

„Süßer die Glocken nie klingen", bekommt für etliche Untertürkheimer dieses Jahr eine neue Bedeutung. Mehr als drei Monate hatten sie auf den Schlag der Stadtkirchenglocken verzichten müssen. Kein Viertelstunden-, kein Feierabend- oder Gottesdienstläuten und ungewohnte Ruhe auch beim Einschlafen. „Mir hat die Orientierung bei Nacht und der lieb gewonnene Klang der Glocken gefehlt", gesteht eine Bewohnerin. Als die Glocken dann wieder erklangen, riefen einige im Pfarramt an. „Untertürkheimer, die ansonsten wenig mit der Gemeinde zu tun haben, bedankten sich und drückten ihre Freude aus", berichtet Pfarrer Wolfgang Sönning. Zumal das Geläut tatsächlich schöner klingt als zuvor.


Die alte Glocke der Stadtkirche von 1659 wurde restauriert.

Die Untertürkheimer hatten schon länger ein Schettern gehört und ein Glockensachverständiger stellte Dellen an der ältesten Glocke fest. „Sie stammt aus dem Jahr 1659 und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich", berichtet Stefan Glöckler, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats der Stadt- und Wallmer-kirche. Ein Glockengießer aus dem französischen Reims hat sie vor fast 350 Jahren vor Ort gegossen. Ein verkohltes Loch, das die Untertürkheimer beim Umbau der Stadtkirche entdeckten, gibt davon Zeugnis. Die Untertürkheimer mussten damals Holz fürs Feuer besorgen, der

Glockengießer brachte das Gussmaterial mit und stellte dann eine für die Wengertergemeinde angenehme Rechnung. Die Entlohnung für Arbeitsstunden und Material konnten die Untertürkheimer mit dem damals schon über die Landesgrenzen hinaus hochgeschätzten Wein begleichen.

Seit fast 350 Jahren versieht die 800 Kilogramm schwere Glocke nun ihre Dienste - mit Unterbrechung. Im zweiten Weltkrieg sammelten die deutschen Kriegsherren alle vier - die drei neueren und die alte - Glocken der Stadtkirche ein. Während sie die neueren einschmolzen, wurde die „Alte" zunächst auf einem Glockenfriedhof im Hamburger Hafen auf Halde gelegt und preußisch korrekt registriert. Glücklicherweise. So bekamen die Untertürkheimer nach Kriegsende das wertvolle Stück zurück.

Die Stuttgarter Glockengießerei Kurz goss 1956 drei neue. Die große Bet-, die Tauf- und die kleine Schiedglocke sorgen seitdem für einen harmonischen Vierklang. 48 Jahre danach war dennoch eine Reparatur fällig: Mit jedem Glockenschlag bekam die alte Glocke eine tiefere Delle. Sie musste gedreht werden. Zudem ersetzt ein Holzjoch das Stahlgestell. Schwere Arbeit im engen Turm. Die Verzögerung hat einen anderen Grund: „Es gab Lieferprobleme beim neuen Klöppel. Er ist weicher und wird den Guss mehr schonen", so Glöckler. Mit dem neuen, glockenklaren Klang sind die Kirchenverantwortlichen und Bürger zufrieden. Nichts „schettert" mehr und zudem wurden die Schallläden im Zuge der Glockensanierung so gestellt, dass die Töne nun weiter in den Stadtbezirk getragen werden - und zwar nicht nur in der Weihnachtszeit.

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