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Vor 100 Jahren Europas modernste Kelter

Untertürkheim: Schultes Eduard Fiechtner trieb den Bau des
Backsteinbaus an der Strümpfelbacher Straße voran
Untertürkheimer Zeitung vom 17.8.2004


Postkarte von 1912

Mit Bewunderung schauten die Weinkenner vor 100 Jahren nach Untertürkheim. Schultheiß Eduard Fiechtner überzeugte die Ortshonoratioren, den Bau einer größeren Gemeindekelter zu finanzieren. Nach der Fertigstellung im Jahr 1904 war der Jugendstilbau die „modernste Kelter Europas."

VON MATHIAS KUHN

Der Wein spielt schon immer eine bedeutende Rolle im Wengerterort Untertürkheim. So verwundert es nicht, dass der tatkräftige Schultheiß Eduard Fiechtner Ende des 19. Jahrhunderts eine weitsichtige Entscheidung forcierte. Am 4. Oktober 1887 schlossen sich die meisten Untertürkheimer Wengerter zur Weingärtnergesellschaft Untertürkheim zusammen. Als Kelter diente ihnen die alte Gemeindekelter. Sie stand am heutigen Standort der Stadtbücherei, besaß aber keinen Keller. „Die Weine wurden im großen Gewölbekeller unter dem Rathaus gelagert", erzählt Hermann Warth, Untertürkheims langjähriger WG-Vorsitzender. Doch sie wurde bald zu klein. Um die Jahrhundertwende trieb Fiechtner geschickt den Bau einer neuen Kelter voran. In Hinblick auf die sich anbahnende Eingemeindung Untertürkheims nach Stuttgart griff die Gemeinde nochmals tief in die Tasche.

1903
25. Feuerwehrjubiläum 1904

Türme fielen Bomben zum Opfer

Zwischen 1902 und 1904 wurde der imposante Backsteinbau links und rechts der Bach- der heutigen Strümpfelbacher Straße für 330 000 Goldmark erstellt. Es war Europas erstes Stahlbetonbauwerk. Unter der Leitung von Ortsbaumeister Lusser, wurde das filigrane Jugendstilgebäude mit Schmuckelementen und zwei großen Türmen erbaut. 700 Geschirre fanden damals in der Kelter Platz. Sie besaß eine Hängebahn an der Decke zur Beförderung der Maische und war mit acht hydraulischen Pressen ausgestattet. Experten priesen sie als die modernste Kelter Europas. Die in Fahrtrichtung linke Seite der Kelter war für die ab 1907 in einer Genossenschaft organisierten Wengerter und die gegenüberliegende Seite für die freien Wengerter reserviert.


Der berühmte Leiterwagen wurde vierspännig für den Festumzug vor der 1904 eingeweihten
Untertürkheimer Kelter aufgestellt. Der signifikante Turm der Kelter fiel im Zweiten Weltkrieg
den Bombenangriffen zum Opfer. Foto: Archiv

Ab 1948 nutzte die Württembergische Weingärtnerzentralgenossenschaft den Bunker und anschließend bis 1968 den rechten Teil der Kelter. Heute ist dort eine Garage untergebracht, der Luftschutzkeller dient nun der Weinmanufaktur als Sektkeller. 1996 erwarb die heutige Weinmanufaktur die linke Kelterseite von der Stadt und im Zuge der Ortskernsanierung wurde sie 2000 restauriert und modernisiert. Nur kurz brandete dabei der Wunsch auf die alten Türme wieder aufzubauen. Bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg waren sie und etliche Fruchtkörbe beschädigt worden. Ihrem Geburtstagskind, der Kelter, widmen die Untertürkheimer Wengerter jetzt jedoch einen Jubiläumswein, zumal mit dem Jahrhundertjahrgang 2003 ein Wein gereift ist, welcher der „alten Dame" wirklich würdig ist. Deshalb bringt die Weinmanufakrur einen 2003er Trollinger trocken mit einem Sonderetikett „100 Jahre Kelter Untertürkheim" in den Verkauf. Eine echte Rarität und mit Sicherheit der richtige Tropfen, um schon mal auf das Baudenkmal anzustoßen, das Anfang November noch einmal ganz offiziell gefeiert wird.

Schmauck
Etikett von Karl Schmauk

„100-jährige Kelter ist so jung wie noch nie"

Untertürkheim: Festakt in der Weinmanufaktur mit historischem Abriss über die innovativen Weinmacher.
Zum 100-Jährigen feiern Gäste normalerweise einen ins Alter gekommenen Jubilar.
Am Freitagabend erhoben sie ihre Gläschen auf ein frisches Geburtstagskind.

Kelter
Weinmanufakturvorsitzender Bernd Munk und Bürgervereinsvorsitzender Eberhard Hahn (rechts) heben ein Gläschen
auf die 100 Jahre alte Kelter. Traditionell wurde der Leiterwagen bei Festumzügen vor der 1904 eingeweihten Untertürkheimer Kelter aufgestellt. Das imposante Gebäude mit seinen im zweiten Weltkrieg zerstörten Turm galt als „Europas modernste Kelter"

VON MATHIAS KUHN - Untertürkheimer Zeitung vom 8.11.2004

1904 wurde die Genossenschaftskelter als Europas modernste Kelter eingeweiht. „Sie ist heute so jung wie nie", meint Weinmanufaktur-Vorsitzender Bernd Munk. Es mag Zufall gewesen sein, dass das Topas-Trio den Festakt im festlich dekorierten Saal mit Melodien aus Mozarts „Figaros Hochzeit" eröffnete. Bernd Munk nahm den Fingerzeig in seiner Begrüßungsrede jedoch gleich auf. Zur mehr als hundertjährigen Geschichte der Weingärtnergenossenschaft (WG) Untertürkheim hat die Weinmanufaktur vergangene Woche schließlich ein neues Kapitel aufgeschlagen. „Wir haben uns mit der WG Obertürkheim zusammengeschlossen", schnitt Munk die jüngste „Weinehe" an. Misstöne scheinen in dieser Partnerschaft ausgeschlossen. Die Natur bevorzuge Obertürkheims Weinberge so sehr und beide Weingärtnergenossenschaften hätten sich die Qualitätssteigerung so dick auf die Fahnen geschrieben, dass „wir voneinander profitieren werden", ist der Weinmanufaktur-Vorsitzen-de überzeugt. „Qualität geht bei uns vor Quantität und unverwechselbare Weine vor Menge. Aus Untertürkheims Kelter werden künftig noch mehr preisgekrönte Weine kommen", versprach er.

1905Bereits vor 100 Jahren stand die mächtige Kelter in der heutigen Strümpfelbacher Straße im Scheinwerferlicht. Sie galt als Europas größte und modernste Kelteranlage, was Eberhard Hahn mit Zeitungszitaten damaliger Zeit belegte. In einem mit historischen Bildern illustrierten Vortrag ließ der Bürgervereinsvorsitzende und „wandelndes Ortschroniklexikon" die Jahrhunderte alte Weinbaugeschichte Untertürkheims Revue passieren. Von Klöstern und Mönchen geprägt, dem Haus Württemberg und besonders von König Wilhelm I gefördert, galten Untertürkheims Wengerter bereits im 18. Jahrhundert als innovative Weinmacher. So pflanzten sie 1822 erste Riesling-Reben an und schlossen sich unter der Initiative des weit blickenden Schultheiß Eduard Fiechtner 1887 zur Weingärtnergesellschaft Untertürkheim zusammen - dem Vorläufer der 1907 ins Leben gerufenen Weingärtnergenossenschaft.

Damals kelterten Untertürkheims Wengerter bereits in ihrer neuen Kelter. Der visionäre Fiechtner überzeugte Wengerter und Stadthonoratoren, dass es der Traubenqualität förderlich sei, wenn die geernteten Trauben nicht stundenlang auf der Straße stehen, sondern in einer neuen Kelter verarbeitetet werden.
Zwischen 1902 und 1904
erstellte Ortsbaumeister Julius Lusser den imposante Backsteinbau an der damaligen Bachstraße. FasskellerDas 330 000 Goldmark teure Gebäude war Europas erstes Stahlbetonwerk. Sie besaß eine Hängebahn zur Beförderung der Maische, war mit sieben hydraulischen Pressen ausgestattet und Ventilatoren sorgen für gute Luft.
„Weinkenner aus dem ganzen Land bestaunten Europas modernste Kelter", berichtet Hahn. Zwar sei das Gebäude mit der Eingemeindung Untertürkheims im Jahr 1905 in den Besitz der Stadt Stuttgart übergegangen, aber 1996 kauften Untertürkheims Genossenschaftswengerter ihre denkmalgeschützte Stube wieder zurück.

Der SDR hat im herrlichen Gewölbekeller die Fernsehsendung „Eugen" mit Walter Schultheiß aufgezeichnet, preisgekrönte Weine gedeihen in den Tanks und ihr einmaliger Charakter erinnert die Weinmacher an die Tugenden, die Untertürkheims Weinmacher seit einem Jahrhundert auszeichnen: Tradition, Fortschritt, Leidenschaft und Innovation.

Moderner Verkaufsraum zum 125. Jubiläum

UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG 27:1:2012:
Weinmanufaktur gestaltet den Kundenbereich um - Einweihung am 6. Mai

(mk) - Die Weinmanufaktur Untertürkheim feiert ihr 125-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum machen die Wengerter den Kunden und sich ein Geschenk. Der Verkaufsraum wird modernisiert. Umbaubeginn ist Ende Februar. „An unserem Fest am 6. Mai wird der neue Kundenbereich eingeweiht“, verrät Eventmanagerin Katharina Veit.

kELTEREin Schild am Eingang der Untertürkheimer Kelter kündigt es den Kunden an: Von Ende Februar an baut die Weinmanufaktur Untertürkheim um. Der provisorische Verkauf wird ins Flaschenlager verlegt. „Wir wollen den Kundenbereich erweitern und zeitgemäßer gestalten“, sagt Veit. Der Verkaufsraum wird um das bisherige Verkaufslager vergrößert. Der künftige Kundenverkauf wird schmaler und länger. „Dafür wird die Besucherin und der Besucher im heutigen Eingangsbereich einen Barrique-Schaukeller vorfinden, in dem wir unsere Premiumweine präsentieren und den wir auch für kleine Weinproben nutzen“, verrät Veit Details des Umbaus.

Der neue Verkaufsraum werde im Rahmen des Jubiläumsfests am Sonntag, 6. Mai eine zentrale Rolle spielen. Die Besucherinnen und Besucher werden an diesem Tag zu einer Zeitreise durch die 125 Jahre währende Geschichte der Weinmanufaktur/WG Untertürkheim eingeladen. Die Kelter wird zu einem Weingeschichts-Museum. An verschiedenen Stationen werden mit Fotos, Dokumenten und Szenen des Improvisationstheaters bestimmte Epochen dargestellt. Auch der Stahltank- und Holzfasskeller, das Reich von Kellermeister Jürgen Off, werden an diesem Festtag für die Besucher geöffnet und zu einem Schauplatz der Geschichte. Den Abschluss soll der neue Verkaufsraum - als Symbol für die „Moderne“ - bilden. Der umgebaute Kundenbereich soll am „Geburtstag“ eingeweiht werden. „Für die Bauarbeiten sind vier bis fünf Wochen veranschlagt, sodass wir genügend Puffer bis zum Jubiläum haben werden“, ist Veit zuversichtlich.

Der Reigen der Jubiläumsaktionen hat bereits begonnen. Seit Januar ist der Jubiläumswein Mönch Berthold im Verkauf. Ein QR-Code ziert das Etikett der Jubiläumsedition. Wer ihn einscannt, dem stellt Verkaufsleiter Christian Vuletic die Cuvée vor und verrät ein wenig über sich. In jedem Monat wird auf diese Weise ein Mitarbeiter der Weinmanufaktur präsentiert. Zudem gibt es ein Gewinnspiel. Den Auftakt der Veranstaltungen machen die Abende mit Frl. Wommy Wonder. Nachdem der erste Abend schnell ausverkauft war, gibt es am Donnerstag, 2. Februar, eine zweite Vorstellung. Karten gibt es noch in der Weinmanufaktur und in der Buchhandlung Roth.

Das Programm zum 125.Geburtstag Kelter 20102012:

Freitag, den 24. Feb. 2012 Um 19 Uhr
in der Weinmanufaktur Untertürkheim
Weinprobe: Käse & Wein - Anmeldung erforderlich - 35.- EUR

Freitag, den 7. Sept. 2012 Um 19 Uhr
in der Weinmanufaktur Untertürkheim
-
Weinprobe: Schokolade & Wein - Anmeldung erforderlich - 35.- EUR

Sonntag, den 22. April 2012 + Sonntag, 1. Juli 2012 je um 14 Uhr in der Weinmanufaktur Untertürkheim und rund um den Mönchberg. Die Weinerlebnisführerin Elke Ott nimmt Sie mit auf eine Jubiläums-Juchzget-Tour in deren Verlauf Sie eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte und Geschichten der Weinmanufaktur erleben. - 35,- € mit 5 Weinproben - Jubiläums-Juchzget-Tour mit Lydia Österle Anmeldung erforderlich!

Der Startschuss zum Jubiläumsjahr fällt am So 6. Mai 2012 mit einer Jubiläumsfeier, bei welcher wir die 125-jährige Geschichte der Manufaktur an verschiedenen Stationen nochmals aufleben lassen und zu der wir Sie recht herzlich einladen. Es hat sich viel geändert seit 34 Mitglieder im Jahre 1887 das Gründungsprotokoll unterschrieben. Eines aber blieb immer gleich – die Leidenschaft für guten Wein. Für Ihr leibliches Wohl sorgt die Sterne-Gastronomie Zum Hirschen aus Fellbach. Keine Anmeldung erforderlich. Eintritt frei.

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