UZ vom 23.01.2004
Untertürkheim: Automobil- und Motorrad-Club Untertürkheim
feiert 50-jähriges Bestehen - Morgen am Gründungstag
24.1.2004 "Tag der offenen Tür"
Der Automobil- und Motorrad-Club Untertürkheim (AMCU) feiert sein 50-jähriges
Bestehen. Dabei kann der AMCU auf ein halbes Jahrhundert abwechslungsreicher
Geschichte zurück blicken. Stand in den 50er und 60er Jahren noch der
Motorsport im Vordergrund, so liegt das Hauptaugenmerk heute auf touristischen
Ausfahrten und der Verkehrssicherheit.
Von Alexander Müller
Es war eine Gruppe Motorsportbegeisterter, die sich am 24. Januar 1954
in der Gaststätte "Luginsland" traf. Unter der Leitung von Präsident
Johannas des ADAC-Gau Württemberg, wurde der Automobil- und Motorrad-Club
Untertürkheim gegründet. Das Interesse war unglaublich groß. "Das Lokal
platzte damals aus allen Nähten", hat sich der heutige erste Vorsitzende,
Alfred Keck informiert. Sein erster Vorgänger war Arthur Saile, der
zusammen mit Ernst Kohr und Helmut Auer die treibende Kraft zur Gründung
des AMCU war. Anlass war die Liebe zum Motorrad, "denn damals gab es
noch nicht so viele Autos", sagt Keck. So kurz nach dem Krieg war das
Zweirad noch das Fortbewegungsmittel Nummer eins. Die Ziele des Vereins
waren der Interessenaustausch Gleichgesinnter, touristische Ausfahrten
und die Verkehrserziehung. Aber in den ersten Jahren stand der Motorsport
an erster Stelle. Schon 1955 fand die erste Geschicklichkeitsprüfung
für Motorräder mit über 100 Teilnehmern auf dem Sportplatz des TB Untertürkheim
statt. Die Erfolge für den AMCU ließen auch nicht lange auf sich warten.
Im gleichen Jahr wurde mit Hans Metzger das erste Mitglied Gaumeister
bei den Motorradfahrern. Doch auch das Auto rückte immer stärker in
den Vordergrund. Das erste Automobilturnier im Großraum Stuttgart veranstaltete
der Untertürkheimer Club 1956 auf dem Cannstatter Wasen.
Automobilturnier auf dem Wasen
Bis
Mitte der 60er Jahre war dies ein Highlight des Motorsports in der Landeshauptstadt.
"Das waren die Hochzeiten des AMCU mit bis zu 220 Mitgliedern", erinnert
sich Keck. Allein 35 bis 40 Sport- und Tourenfahrer waren damals für
den AMCU im In- und Ausland unterwegs. So auch beim in Untertürkheim
ausgetragenen Lauf zur württembergischen Rallyemeisterschaft. Neben
zahlreichen Siegen wurde auch eine Vizemeisterschaft im Rallyesport
gefeiert. Neben dem sportlichen Aspekt wurden die touristischen Fahrten
im Zuge des Vormarsch des Automobils dann allmählich immer wichtiger.
"Viele Menschen wollten einfach einmal herauskommen aus der eigenen
Region, etwas von der Welt sehen", erzählt Keck. Schon früh entstanden
Kontakte zu ausländischen Clubs, so in Zürich und dem italienischen
Meran. Doch auch die Veranstaltungen vor der eigenen Haustür wurden
weiter gepflegt. In den 70er Jahren die Herbert Rüber- Gedächtnisfahrt
und später bis 1988 die Orientierungsfahrt "Rund um den Mönchsberg",
dann "wurden leider alle Feldwege gesperrt", sagt Keck. Letztes Highlight
war das große Oldtimer-Motorradtreffen im Jahr 2000, das der AMCU zur
800-Jahrfeier Untertürkheims ausrichtete.
Heute konzentrieren sich die 65 Mitglieder auf motorsportliche Ausflüge,
bei denen auch weiterhin der Clubmeister ermittelt wird, und vor allem
auf die Verkehrserziehung. So werden seit zehn Jahren Fahrradturniere
in den Untertürkheimer Schulen veranstaltet, "bei denen die Kinder auf
den Straßenverkehr vorbereitet werden", sagt Keck.
Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums lädt der AMCU morgen ab 12 Uhr
zum "Tag der offenen Tür" in die Vereinsräume in der Strümpfelbacher
Straße 38 ein.