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1905
Der Vereinigungsvertrag mit Stuttgart

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Stuttgart

Stuttgart und seine Eingemeindungen

  • 27.10.2003 Festakt statt Umzug zum 100-Jährigen
  • 30.07.2005 Wer hat den Antrag zur Ehe gemacht?
  • 28.07.2005 Seit 100 Jahren gehört Untertürkheim zu Stuttgart
  • 01.08.2005 Untertürkheimer feiern großes Vereinigungsfest
  • 01.08.2005 Untertürkheim als "teure Braut" mit wertvoller Mitgift
  • 01.04.1997 Acht Stadtbezirke sind seit 75 und 60 Jahren stuttgarterisch
  • 31.03.1995 1. April 1905: Cannstatt, Wangen und Untertürkheim eingemeindet
  • 30.04.2011 80 Jahre Eingemeindung von Rotenberg nach Stuttgart

Untertürkheimer Zeitung vom 27.10.2003

UNTERTÜRKHEIM: Festakt statt Umzug zum 100-Jährigen

Vereine diskutieren über Eingemeindungsfest im Jahr 2005

Untertürkheim: Bei der Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft Untertürkheim (AGUV) fällten die Vereinsvertreter eine Entscheidung für 2005.

Zum 100. Jahrestag der Eingemeindung Untertürkheims zu Stuttgart soll kein Festumzug durch den Ort rollen, sondern ein Festakt mit großer Hocketse gefeiert werden.
Die Herbstversammlung in der Vereinsgaststätte des KVU hat Tradition. Gewöhnlicherweise dreht sich nach dem Rückblick durch AGUV-Vorsitzenden Peter Schürrle, der nochmals die Eröffnung des Hallenbades und die Goldmedaille für die Untertürkheimer Putzete ansprach, alles um die Termine fürs kommende Jahr. Damit es möglichst zu keinen Überschneidungen kommt, werden die Höhepunkte der einzelnen Vereine im Jahr 2004 aufeinander abgestimmt.

Am Freitag stand jedoch bereits das Jahr 2005 im Mittelpunkt. Am 1. April 1905 wurde Untertürkheim, im übrigen wie Wangen und Cannstatt, nach Stuttgart eingemeindet.

„Sollen wir das als Freuden- oder Traürflor tragen und beleidigt sein?", fragte Fritz Warth, der Vorsitzende des Weinfestvereins und traf die Gemütslage vieler Untertürkheimer. Zwar stand von Seiten des AGUV-Vorstands samt Bezirksvorsteher Klaus Eggert der Vorschlag eines Festumzugs nach dem Vorbild der 800-Jahr-Feier im Raum, doch bildete sich schnell eine ablehnende Haltung heraus. „Den Umzug vor drei Jahren werden wir nicht übertreffen können", meinte Jutta Warth von den Landfraün. Der Aufwand bliebe wieder an einzelnen Mitgliedern der Vereine hängen, mahnten andere. „Und dann kommen die Großkopfete vom Rathaus und präsentieren sich in unserem Zug", stimmten viele der Einschätzung von Fritz Warth zu.

Nein, ein etwas dem Anlass besinnlicheres Fest sollte auf die Beine gestellt werden, regte Horst Bätzel an. Die Idee eines Festaktes mit einem dem Jubiläum gebührenden Festredner, einer Bühne für kulturelle Vorführungen und einer großen Hocketse für die Untertürkheimer auf dem Leonhard-Schmidt-Platz sowie dem Postinnenhof war geboren und von der Mehrheit der Vereinsvertreter auch für gut geheißen. Aus der Reihe der AGUV werde jetzt eine Kommission gebildet, die das Festjahr koordinieren soll.
Als zweiter Themenschwerpunkt flackerte kurz eine Diskussion um die traditionelle Putzete auf. Generell, auch weil es einen erzieherischen Wert hat, gefällt Auschul- Rektor Horst Bätzel die Aktion und er trägt sie seit Jahren mit. Dass die Stadt diese Idee nun als Abfall-Sammel-Olympiade mit Medaillen für die sammelwütigsten Stadtbezirke weiterentwickelt, konterkariere das eigentliche Anliegen. „Eigentlich wollen wir vermeiden, dass Jung und Alt Müll achtlos wegwerfen und nicht schaün, dass wir soviel Müll wie möglich zusammenkratzen", so Bätzel. Dennoch wird es auch 2004 eine Putzete geben.

AKTUELL: So 31.7.2005 Einkaufsoffener Sonntag - 100 Jahre Eingemeindung nach Stuttgart
AKTUELL: So 31.7.2005 2. Internationaler UT-Markentreffen
Historische Motorräder der Marke UT
Stuttgarter Zeitung, 30.07.2005

Wer hat den Antrag zur Ehe gemacht?

Am Wochenende feiern die Untertürkheimer die Eingemeindung nach Stuttgart vor 100 Jahren

Am 1. April 1905 hat Untertürkheim, gleichzeitig mit Cannstatt und Wangen, seine Selbstständigkeit verloren. Die Eingemeindung vor 100 Jahren verlief alles in allem ziemlich glatt.

Von Mathias Bury

Über die Daten der Eingemeindung herrscht Einigkeit: Anfang 1902 haben die Gespräche zwischen Untertürkheim und Stuttgart begonnen, und schon am 20. Dezember wurde der 23 Paragrafen umfassende Vertrag "betreffend dem Eintritt Untertürkheims in den Amts- und Gemeindeverband der Stadt Stuttgart" unterzeichnet - eine flotte Fusion.

1905
Im März 1905, kurz vor der Eingemeindung am 1. April, hat sich der letzte Untertürkheimer Gemeinderat noch einmal
für die Annalen fotografieren lassen. Archivfoto Hahn

Dieses Tempo sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zwischen den ungleichen Partnern auch Reibereien gegeben hat. Und bis heute ist die Frage strittig, wer wem den Antrag zur Vermählung gemacht hat. Für den Heimathistoriker Eberhard Hahn steht fest: "Der Anstoß zu eventuellen Eingemeindungsgesprächen ist 1902 zuerst von Stuttgart gekommen." Der Vorsitzende des Untertürkheimer Bürgervereins widerspricht damit der Version der Stadt in einem historischen Bericht über die Verwaltungsangelegenheiten der Jahre 1902 bis 1913.

Denn Untertürkheim, sagt Eberhard Hahn, war damals "keineswegs genötigt", sich dem großen Nachbarn anzugliedern. Schließlich war die Neckargemeinde, in der 1845 die erste Eisenbahn Württembergs - zwischen Untertürkheim und Cannstatt - verkehrte, eine aufstrebende, "fortschrittliche Kommune". 1899 hatte der langjährige Schultheiß Eduard Fiechtner Gespräche mit Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach geführt mit dem Ergebnis, dass die Daimler-Motoren-Gesellschaft im Jahr 1900 ein großes Industrieareal in Untertürkheim erwarb.

Und seit 1902 produzierte das erste gemeindeeigene Elektrizitätswerk Württembergs Strom. Dieses Werk hatte die Gemeindekasse zwar mit 1,9 Millionen Mark belastet, versprach aber wie die Industrie für die Zukunft gute Einnahmen. Für Eberhard Hahn ist deshalb viel plausibler, dass Stuttgart die Initiative für die Liaison ergriffen hat, weil man dort wegen des enormen Bevölkerungswachstums nach 1870 auf Baugebiete und Industrieflächen angewiesen war.

Wie dem auch sei: Das neue Elektrizitätswerk soll jedenfalls der unmittelbare Anlass gewesen sein für das Anbandeln der beiden Kommunen. Die Untertürkheimer wollten nämlich auch den Wangenern gerne Strom liefern, die durften aber nicht mehr selbst entscheiden, weil sie den Eingemeindungsvertrag schon unterschrieben hatten. Bei den folgenden Verhandlungen mit den Stuttgartern sollen diese dann zum ersten Mal den Übernahmevorschlag gemacht haben.

Apropos Elektrizität: das Bürgerliche Kollegium in Stuttgart verwehrte den Untertürkheimern im Eingemeindungsvertrag zuletzt die anfangs geforderten Vergünstigungen beim Strombezug. In einem strittigen Punkt gaben die Nachbarn vom Nesenbach den selbstbewussten Neckarbürgern aber doch nach. Diese wollten sich, wenn sie schon ihre Selbstständigkeit aufgaben, wenigstens von Wangen, Gaisburg und Gablenberg abheben, die fürderhin nur noch als "Vororte" Stuttgarts geführt wurden, und bestanden auf den Titel Vorstadt. So geschah es dann auch. "Um die Untertürkheimer", wie es heißt, "in ihrem berechtigten Stolz nicht zu verletzen."


Zynische Postkarte zur Eingemeindung Untertürkheims und Wangen von 1905

Bewegte Zeiten erlebt

Seit 100 Jahren gehört Untertürkheim zu Stuttgart - Festakt von 29. bis 31. Juli

100 Jahre sind inzwischen vergangen, seit Untertürkheim am 1. April 1905 mit Stuttgart vereinigt wurde. Der Ort, seit 1945 zusammen mit Rotenberg und Luginsland ein Stadtbezirk von Stuttgart, kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.

Storch 1907
Postkarte von 1907 - Storch trifft Stute

UNTERTÜRKHEIM - Der zweite Weltkrieg hinterließ seine Spuren, umfangreiche Zerstörungen mussten behoben werden. Industrie- und Hafenanlagen veränderten neben einem enormen Verkehrsaufkommen die Wohnqualität der Region. Trotzdem konnte der Ort wenigstens teilweise sein Eigenleben erhalten.

Von Freitag, 29. Juli, bis Sonntag, 31. Juli, wird die Eingemeindung gefeiert.

Das Fest beginnt am Freitag um 19 Uhr mit einer Countrynight auf dem Storchenmarkt. Am Samstag geht"s ebenfalls auf dem Storchenmarkt um 14 Uhr weiter mit dem Sommerfest der Volksmusik. Ein volles Programm erwartet die Besucher dann dort am Sonntag. Der Tag beginnt um 11 Uhr mit einer ökumenischen Andacht. Um 11.50 Uhr zeigt die Trommel-AG der Wilhelmschule ihr Können.

Anschießend um 12 Uhr begrüßt Bezirksvorsteher Klaus Eggert die Gäste. Um 12.15 Uhr beginnt eine Talkrunde mit Oberbürgermeister Wolfgang Schuster, Volker Stauch, DaimlerChrysler-Werksleiter in Untertürkheim, sowie Bezirksvorsteher Eggert.

Um 13 Uhr bietet der Gymnastiktreff Matthiasch eine Tanzeinlage. Um 14 Uhr werden historische UT-Motorräder vorgestellt (zu einer Ausfahrt treffen sich die Fans des Automobil- und Motorradclubs Untertürkheim, AMCU, bereits um 9.30 Uhr in der Widdersteinstraße).

Um 15 Uhr tritt der Bayern-Verein mit "Danz-Mäg" und Tanzpaaren auf, um 16 Uhr spielt der Posaunenchor Untertürkehim, um 16.45 Uhr werden AMCU-Mitglieder geehrt und ab 17 Uhr spielt "Songpickers".

28.07.2005 -Stuttgarte Wochenblatt

Untertürkheimer feiern großes Vereinigungsfest

Untertürkheimer Zeitung 1.8.2005
Verkaufsoffener Sonntag verwandelt Ortskern in Flaniermeile - Bühnentalk mit OB Schuster und Daimler-Werkleiter Stauch

Wenn Untertürkheim feiert, lacht der Himmel. Bei Sonnenschein strömten um 11 Uhr die Besucher zur ökumenischen Andacht auf den Storchenmarkt. Bis zum Abend jagte eine Attraktion die andere: Bühnentalk, 50 knatternde Motorrad-Oldtimer sowie Darbietungen der Vereine und Einrichtungen. Am verkaufsoffenen Sonntag bedienten die Geschäftsleute die Kunden zudem in historischen Kostümen.

So munter wie die Untertürkheimer begehen Ehepaare selten ein Jubiläum: Bei idealem Sommerwetter feierte der ganze Ort die 100-jährige Vereinigung Untertürkheims mit Stuttgart. CZ/UZ-Geschäftsführer Sigfried Baumann, der den kurzweiligen Bühnentalk moderierte, bat zunächst OB Wolfgang Schuster als "Bräutigam" auf die Bühne. In Herrenkleidung folgte Schultes Klaus Eggert als "schmucke Braut" Untertürkheim. Vor 100 Jahren brachte die Braut die Daimler-Motorengesellschaft als Mitgift in die Ehe ein - gestern gesellte sich Volker Stauch, der Leiter des DaimlerChrysler Werks Untertürkheim, zum Ehepaar. Er machte Untertürkheim eine Liebeserklärung: "Wie damals schauen wir auch heute bei der Standortsuche nach den Stärken. Jetzt sind wir über 100 Jahre mit Untertürkheim verheiratet und haben keine Lust woanders hinzugehen." Auch Bräutigam Schuster zeigte sich "stolz auf Untertürkheim mit seiner reizvollen Landschaft, die mit der Industrie harmoniert." Und hat die Braut die Hochzeit bereut? "Nein. Wir sind bestens vereint und haben dennoch unsere Eigenheiten wie das Füreinander-Dasein bewahrt", meinte Eggert.

In eindrucksvoller Weise bewiesen dies die Vereine beim Bühnenprogramm: Die Jüngsten des Gymnastik-Treffs Mathiasch begeisterten als "Schnappi, das Krokodil", die älteren als flotte Tänzerinnen. Zwar traditioneller, aber nicht weniger temperamentvoll präsentierte der Bayern-Verein seine Tänze. Mit einem Hochzeitsständchen aus wunderschönen Gospels, Spirituals und anderen Weisen unterhielt der Posaunenchor Untertürkheim: Nach stürmischen Tagen genossen die Besucher die Sonnenstrahlen, einen Zwetschgendatschi oder andere Leckerbissen, die das Marktcafé Maxima anbot. Drei Tage lang - ob Wolkenbruch oder Sonnenschein - verwöhnte das Team von Gregor Schwarz und Rainer Wahl die Besucher. Immer freundlich, zuvorkommend und flink.

Flink waren auch die Motorrad-Oldtimer unterwegs: 50 herrliche Zweiräder - alle wenigstens 50 Jahre alt - standen in Reih und Glied in der Widdersteinstraße. Günther Wolf und der AMCU hatten Motorradfans aus ganz Deutschland und den Nachbarländern mit ihren zweirädrigen Schmuckstücken nach Untertürkheim gelockt - ein Stück Motorradgeschichte ausgegraben. Vier von sechs noch existierenden "UT"-Modellen aus dem Jahr 1926 kamen an ihren Geburtsort zurück: nach Untertürkheim. Bleiern roch die Luft, als die Veteranen zum Korso aufbrachen.

Suppe wie zu Omas Zeiten

Doch was passt besser zur Feier der 100-jährigen Vereinigung Untertürkheims mit Stuttgart als das neueste Modell von Mercedes? Schließlich schlägt seit über einem Jahrhundert das Herz des Automobils hier. Moderator Rafael Treite erklärte immer wieder aufs Neue die Vorzüge der B-Klasse. "Es ist vor allem der sehr flexible Innenraum." Bei nur zehn Zentimetern mehr Länge als die A-Klasse bietet das "Raumwunder" bis zu 2250 Liter Gepäckraum. Davon konnten sich die Besucher selbst überzeugen. "Wir wollen die Autos vor Ort erklären, dass man es (be)greifen kann", erklärt Treite. Und manch junges Paar nutzte die Möglichkeit und lag im Innenraum gleich Probe. Doch das war nicht die einzige Präsentation von DaimlerChrysler. In der Augsburger Straße konnte ein V6-Motor mit 272 PS bestaunt werden. Produziert in Bad Cannstatt "kommt er im SLK, in der M-Klasse und in der neuen S-Klasse zum Einsatz", erklärte Paul Hartnagel.

Während sich die Eltern über die neuen technischen Innovationen informierten, konnten sich die Kinder an der Kletterwand der Naturfreunde Untertürkheim vergnügen. Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Naturfreunde in Deutschland "war uns klar, hier dabei zu sein", erklärte Nicolai Münzmay. "Mit der Aktion wollen wir die Jugend ansprechen" - und das gelang. Vor der Kletterwand bildete sich stets eine Schlange. "Es macht großen Spaß", freute sich der siebenjährige Tim, der es nach vielen Versuchen auf stolze 11,5 Meter brachte. Überhaupt hatte sich der Ortskern in eine Flanierermeile für jung und alt verwandelt. Kinder konnten einen Ford mit Fingerfarben "schminken", sich als Steinmetz versuchen oder spielen. Von 13 bis 18 Uhr hatten die Fachgeschäfte geöffnet. Es gab nicht nur jede Menge Angebote, sondern in den meisten Fachgeschäften wurden die Kunden in historischen Kostümen bedient. Einkaufen wie vor 100 Jahren und zudem schlemmen: Kartoffelsuppe wie zu Omas Zeiten, Grillspezialitäten vom Maxima oder dem Cap-Markt, leckere Kuchen vom Café Schwarz, Canapées, Risotto, Flammkuchen, Fingerfoods - für jeden Geschmack etwas. Beispielsweise ein abendliches Weizenbier zum Finale mit den Songpickers. "Es war ein wunderbares Wochenende mit vielen Erlebnissen" , war auch IHGV-Chef Markus Krautter zufrieden. Oder wie Pfarrer Reinhard Mayr in seiner Ansprache sagte: "Es gibt viele Gründe Untertürkheim glücklich zu preisen." Gestern kam ein weiterer hinzu.

Stuttgarter Zeitung, 01.08.2005

Untertürkheim als "teure Braut" mit wertvoller Mitgift

Der Stadtbezirk feiert seine Vereinigung mit der Residenzstadt Stuttgart vor hundert Jahren - Daimler-Werksleiter lobt Standort

Als Stuttgart und Untertürkheim vor hundert Jahren vereinigt wurden, da hat der Oberbürgermeister Stuttgarts betont, die Residenzstadt habe eine "teure Braut" heimgeführt. Auf die Mitgift sind die Untertürkheimer noch heute stolz, wie sie beim Jubiläumsfest gestern betonten.

Von Christian Klenk

Bei einem Gottesdienst wird immer auch gedankt für das, was einem Gutes widerfahren ist. Das war gestern bei der ökumenischen Feier auf dem Untertürkheimer Storchenmarkt nicht anders. Der Stadtteil sei glücklich zu preisen, meinte da zum Beispiel der evangelische Pfarrer Reinhard Mayr, weil die vergangenen einhundert Jahre wirtschaftlich erfolgreich waren: "Der Weinbau, der die 800-jährige Geschichte des Ortes wesentlich prägte, hat sich auf europäischem Spitzenniveau etabliert. Und ein Weltkonzern hat, trotz wechselvoller Betriebs- und Börsengeschichte, dem Ort weltweit einen guten Namen gemacht." Damit hat Pfarrer Mayr das Prägendste von Untertürkheim genannt, die Weinberge auf der einen Seite des Stadtbezirks und die Industrie auf der anderen.

Dem einstigen Schultheiß Eduard Fiechtner können die Untertürkheimer heute noch dankbar sein, dass er im Neckartal ein Gewerbegebiet auswies und zwei Automobilpioniere, Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach, von den Vorzügen des Standorts überzeugte. Fiechtner war es auch, der mit Stuttgart über die Vereinigung verhandelte. Untertürkheim sollte als Vorstadt und nicht Vorort bezeichnet werden. Von 1. April 1905 an gehörte Untertürkheim dann, genauso wie Cannstatt und Wangen, zu Stuttgart.

Am Wochenende ist die Vereinigung in Untertürkheim groß gefeiert worden - Nachteile sieht schließlich längst niemand mehr in dem Verlust der Eigenständigkeit. Untertürkheim sei etwas Besonderes geblieben, betonte der heutige Schultes Klaus Eggert. Er ist 16 Jahre Bezirksvorsteher und wurde bei einem Podiumsgespräch als "Braut" vorgestellt, während Oberbürgermeister Wolfgang Schuster den Bräutigam von einst vertrat und Volker Stauch, der Leiter des Daimler-Chrysler-Werks Untertürkheim, die "Mitgift". Der Standort sei, abgesehen von der Parkplatznot und den Staus auf der B 10, noch heute optimal, sagte Stauch. Wichtiger Pluspunkt sei der Neckar: viele Motoren verließen die Stadt per Schiff. Nicht nur Daimler- Chrysler bekannte sich so zum Standort. Auch der Werksleiter hat persönlich keine Ambitionen auf einen Ortswechsel. Angesprochen auf die personellen Wechsel an der Konzernspitze, sagte Stauch, er fühle sich wohl in Untertürkheim und wolle Werksleiter bleiben.

Der Vereinigung vor hundert Jahren stimmte Untertürkheim zu, weil Stuttgart zusicherte, unter anderem beim Bau der neuen Gemeindekelter, eines neuen Friedhofs und einer besseren Kanalisation zu helfen. Die Wünsche heute sind andere. Der Stadtteil, so Eggert, hoffe auf Haushaltsmittel für den zweiten Teil der Sanierung des Inselbades und den Bau eines Rasenplatzes für die Sportgemeinschaft. In dieser Hinsicht konnte OB Schuster keine Versprechungen machen. Wohl aber betonte er die Bedeutung Untertürkheims für die Stadt und überreichte dem Bezirksvorsteher einen Scheck über eintausend Euro, "damit in Untertürkheim auch künftig schön gefeiert werden kann".

Gefeiert hat Untertürkheim auch so ausgiebig. Schon am Freitagabend ging es auf dem Storchenmarkt los mit einer leider ziemlich verregneten "Countrynight". Schon nach einer Stunde mussten Musiker und Zuschauer vor dem Unwetter flüchten. Dafür kamen am Samstag rund 600 Besucher, Volksmusikstar Monika Martin und die Feldberger zum Sommerfest der Volksmusik der "Untertürkheimer Zeitung". Gestern war dann verkaufsoffener Sonntag im Ortskern. In der Fußgängerzone präsentierten sich Vereine und Firmen. Hingucker aber waren die vielen alten Motorräder der Marke UT - die Firma war von 1922 bis 1927 im Stadtteil Luginsland ansässig. Die auf Hochglanz polierten Oldtimer kamen von weit her: Bernd Steiniger reiste mit seinem Zweirad von 1927 und fast genauso alter Lederkleidung aus dem Erzgebirge an, Gisela Gansterer gar aus Wien.

 

Stuttgarter Nachrichten, 01.08.2005

"Das Bewusstsein des Besonderen hat sich gehalten"

Untertürkheim ist seit 100 Jahren ein Teil Stuttgarts - Lob für Harmonie von Industrie und Landschaft

Vor 100 Jahren wurde Untertürkheim ein Stadtbezirk Stuttgarts. Bei der Festveranstaltung am Sonntag auf dem Storchenmarkt lobten Oberbürgermeister Wolfgang Schuster, DaimlerChrysler-Werkleiter Volker Stauch und Bezirksvorsteher Klaus Eggert Untertürkheim für die "Harmonie von Industrie und Landschaft".

VON GÖTZ SCHULTHEISS

Drei Tage feierten die Untertürkheimer die Verheiratung ihrer Heimatstadt vor 100 Jahren mit Stuttgart. Country-Night und Sommerfest der Volksmusik, Rhythmen der Trommel-AG der Wilhelmschule und die Präsentation der einst in Untertürkheim produzierten UT-Motorräder standen unter anderem auf dem Unterhaltungsprogramm. "Wir sind stolz darauf, dass DaimlerChrysler seit mehr als 100 Jahren in Untertürkheim aktiv ist. Das ist nicht selbstverständlich", sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Schuster. Die Untertürkheimer seien immer etwas Besonderes gewesen - und dieses Bewusstsein habe sich gehalten. "Wir denken gesamtstädtisch, behalten aber unsere Eigenheiten, darunter den Gemeinschaftssinn und das Vereinsleben mit hohem kulturellem und sozialem Niveau", beschrieb Bezirksvorsteher Eggert das Wesen der Untertürkheimer.

"Der Schultes Fichtner war clever, als er Gottlieb Daimler nach Untertürkheim geholt hat", sagte Volker Stauch, Leiter des DaimlerChrysler-Werks Untertürkheim mit 21 000 Mitarbeitern. Der Standort mit Anbindung an Neckar, Schienen- und Straßennetz habe sich als zukunftsträchtig erwiesen. Heute jedoch müsste die Verkehrssituation für auswärtige Arbeiter verbessert und der Parkplatzmangel behoben werden. Als "Musterbeispiel für die gelungene Kooperation mit der Stadt" hob der Werkleiter die Verkleinerung des alten Ölhafens im Hafen und die Errichtung des DaimlerChrysler-Logistik-Centers hervor: "Von dort versenden wir unsere Aggregate in alle Welt und konnten deshalb in den vergangenen fünf Jahren 1500 Arbeitsplätze schaffen."

"Neue Parkplätze werden sicher nicht auf unserer Ortsseite entstehen", sagte Bezirksvorsteher Klaus Eggert. Als Alternative sei aber eine Überdeckelung der Bundesstraße 10 denkbar. Gegenwärtig brenne ihm aber die Finanzierung des zweiten Bauabschnitts des Inselbads auf den Nägeln.

Der Harmonie von Landschaft und Industrie in Untertürkheim trage DaimlerChrysler Rechnung, erklärte Stauch: "Wir haben jüngst einen Umweltpreis für das Ökozentrum Neckarkiesbank bekommen. Dort gibt es 48 verschiedene Arten von Bienen."

Um den Landschaftscharakter mit Weinbergen in Zukunft zu erhalten, muss Untertürkheim klären, wie es sich qualitativ, nicht quantitativ entwickelt", sagte OB Wolfgang Schuster. Der gegenwärtige Druck auf dem Wohnungsmarkt sei ein positives Zeichen und funktioniere nur, wenn die Lebensqualität stimme.

Stuttgarter Zeitung vom 01.04.1997

Acht Stadtbezirke sind seit 75 und 60 Jahren stuttgarterisch

Eingemeindungen zum 1. April waren keine Scherze
Die Landeshauptstadt dehnte sich vor allem zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg aus

Kommunalpolitiker beklagen noch heute, dass Stuttgart bei der Gemeindereform 1972 leer ausgegangen ist: kein Quadratmeter Geländegewinn. Das fällt nicht aus dem historischen Rahmen, denn seit dem späten Mittelalter bis zum Jahr 1901 war und blieb Stuttgart die kleine Herzogs- und Königsstadt im Talkessel.

Von 1901 bis 1908 gelang es Oberbürgermeister Heinrich von Gauß, fünf Nachbargemeinden an die Stadt zu binden, die in immer größerem Umfang von Stuttgart abhängig, von städtischen Arbeitern und Angestellten bewohnt waren. Die Namen des Quintetts: Gaisburg, Cannstatt, Untertürkheim, Wangen, Degerloch.

Dieser Trend setzte sich nach dem ersten Weltkrieg fort. Botnang und Kaltental baten förmlich um die Einverleibung in die Großstadt, weil sie sich davon die Rettung vor drückenden Schulden erhofften. Oberbürgermeister Arnulf Klett gedachte solcher Wünsche beim 50. Geburtstag der Partnerschaft mit Wehmut: Leider fordere inzwischen keine Umlandgemeinde mehr mit Nachdruck die Aufnahme in den Stadtverband.

Um Hedelfingen und Obertürkheim musste die Stadtverwaltung härter ringen, auch die Stadt Esslingen hatte zumindest auf Obertürkheim ein Auge geworfen. Der Ort war nicht nur wegen seiner Weinberge, sondern vor allem wegen seiner günstigen Lage am künftigen Neckarkanal attraktiv. Nachdem sich Stuttgart mit den vier Kommunen geeinigt hatte, erhöhte sich ihre Einwohnerzahl um fast 14 000, wuchs die Fläche um fast 2000 Hektar.

Auch in den folgenden Jahren dehnte sich die württembergische Hauptstadt samt Fabriken, Wohngebieten und Flächenbedarf weiter aus. Die Orte Hofen, Zuffenhausen, Rotenberg und Münster kamen Ende der zwanziger, Anfang der dreissiger Jahre dazu, doch die Eingliederungsbegeisterung im Stuttgarter Rathaus war gesunken. Inzwischen verlangten die damaligen Oberämter nämlich eine hohe Wiedergutmachung für den Gemarkungsverlust. Allein für Zuffenhausen setzte des Oberamt Ludwigsburg damals 400 000 Mark an, eine Summe, die allerdings Wunschdenken blieb.

Als die Nazis dann am Ruder waren, als der Gauleiter Wilhelm Murr hieß und der Oberbürgermeister Karl Strölin, wurde nicht mehr lange verhandelt, sondern befohlen. 1933 wurden Feuerbach samt Teilort Weilimdorf, dazu Mühlhausen und Zazenhausen der ,,Stadt der Auslandsdeutschen'' hinzugefügt. Und weil die braunen Verwalter fürchteten, die Gaumetropole Stuttgart könne zu einer ,,Stadt ohne Land'' werden, ließen sie die Landkarte 1937 noch einmal umzeichnen.

Damit stießen sie auf wenig Gegenwehr bei einigen der betroffenen Gemeinden. Die Bürgermeister von Rohracker und Uhlbach hatten schon nach der Eingemeindung von Hedelfingen und Obertürkheim heftigste Zweifel gehabt, wie ihre ziemlich abgeschnittenen Orte die künftigen Aufgaben bewältigen sollten. In den Gemeinden Sillenbuch und Heumaden waren vor allem die Landwirte gegen eine Fusion, denn sie fürchteten, von der Großstadt und ihren Einwohnern vollends überrollt zu werden. Immerhin wurde Sillenbuch eine Turn- und Versammlungshalle versprochen, worauf die Widerstände schrumpften. Die Halle wurde auch gebaut, allerdings nach dem Krieg.

Die letzte Eingemeindungsaktion war am 1. April 1942, mitten im zweiten Weltkrieg. Die Filderorte Vaihingen mit Rohr, Möhringen, Fasanenhof, Plieningen mit Hohenheim, Birkach mit Riedenberg, Stammheim und die Solitude wurden hauptstädtisch. Das ist jetzt 55 Jahre her. Auch kein Anlass für ein Jubiläum. hoh


Zynische Postkarte zur Eingemeindung Untertürkheims von 1905

Stuttgarter Zeitung vom 31.03.1995

1. April 1905: Cannstatt, Wangen und Untertürkheim eingemeindet
Unterschiedliche Gefühle links und rechts des Neckars

Der 1. April 1905 ist ein großer Tag in Stuttgart gewesen: Oberbürgermeister Heinrich von Gauß weihte vor König und allem, was Rang und Namen hatte, das neue Stuttgarter Rathaus ein, drei Millionen Goldmark teuer, mit vergoldetem Turmhelm und der Statue „Stuttgardia" auf dem Mittelgiebel.

An diesem Tag wurden auch Cannstatt, Untertürkheim und Wangen eingemeindet. „Groß-Stuttgart strahlte“, schreibt Otto Borst in seiner „Geschichte der Stadt“ über den ersten Apriltag vor 90 Jahren. Er war der Höhepunkt der Eingemeindungen am Anfang des Jahrhunderts, in dem Stuttgart, das sich danach gerne als „Groß-Stuttgart“ bezeichnete, noch Gaisburg (1901) und Degerloch (1908) dazugewann.

„Was ein waschechter Cannstatter ist, verspürt nicht den Drang in sich, ob dieses Jubiläums in einen Freudentaumel auszubrechen“, stellte der Cannstatter Heimatforscher Hans Otto Stroheker anlässlich des 75. Jahrestags der Eingemeindung fest - ein Gefühl, das sich kaum geändert haben dürfte.

In Cannstatter Kreisen wird es jedenfalls schon als Erfolg gewertet, dass nun doch einige von Spendern finanzierte Ortsschilder mit der Aufschrift „Bad Cannstatt“ aufgestellt werden. Dafür hatten sich bekanntlich die drei Cannstatter Stadträte Robert Kauderer, Manfred List und Roland Schmid eingesetzt und das Stuttgarter Rathaus mit mehreren Anfragen bedacht. So ernst wird jenseits des Neckars das Jubiläum genommen. - Jedenfalls bezogen sich die Stadträte auf einen der 15 Paragraphen der „Vereinbarung zwischen der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Stuttgart einerseits und der Stadtgemeinde Cannstatt andererseits betreffend die Vereinigung der beiden Städte“.

Die Vereinbarung war nach Verhandlungen zustande gekommen, die genauso kompliziert verliefen, wie der Name es andeutet. Dabei war von vorneherein klar, dass es kaum eine Alternative zu der Städteehe gab. „Die sich immer weiter ausdehnende Großstadt Stuttgart mit etwa 175 000 Einwohnern hat ein Erweiterungsgebiet von 885 Hektar, Cannstatt mit 20 000 Einwohnern besitzt etwa 1120 Hektar überbaubare Fläche“, stellte von Gauß in einer Denkschrift 1899 fest.

Und für einen anderen Rathaus-Honorablen war klar, dass Stuttgart, wenn es seinen Beruf als künftige Weltstadt erfüllen wollte, sich einen Platz an einem wirklichen, offenen und zugleich möglichst großen Wasser sichern musste. In Ermangelung eines anderen bot sich unser Neckar an, und weil er nicht nach Stuttgart kommen konnte, so musste Stuttgart eben zu ihm zu kommen suchen.“

Mit Berg und Gaisburg erreichte die Residenzstadt den Neckar, mit Cannstatt und Untertürkheim gelang ihr der Sprung über den Fluss, was auch wegen bestehender Gas- und Elektrizitätswerke und vieler Industrieunternehmen nicht unwichtig war. Aber auch Cannstatt war zur Vereinigung gezwungen.

Noch 50 Jahre zuvor als Kur- und Bäderstadt gerühmt, war die inzwischen industrialisierte Gemeinde hoch verschuldet. „Die, die vor uns gewesen sind, hätten etwas mehr an ihren Schulden zahlen sollen“, befand Oberbürgermeister Oskar von Nast. Wichtige Bauvorhaben von der Neckarregulierung bis zum Schul- und Straßenbau konnten nicht mehr alleine finanziert werden. Als Beispiel der „schweren Missstände“ galt die Eisenbahnersiedlung auf der Prag.

Im Oktober 1904 billigten die Gemeinderäte von Cannstatt und Stuttgart die Vereinbarung, am 19. Februar 1905 wurde das Gesetz von König Wilhelm II. unterzeichnet. Darin ist vieles geregelt - von der Garantie von jährlich drei von Stuttgart zu finanzierenden Vorstellungen im Wilhelmatheater bis zum Bau eines neuen Friedhofs auf dem Steinhaldenfeld. Viel wichtiger war jedoch, dass die Konkurrenz zwischen Stuttgart und Cannstatt, das in den Jahrhunderten zuvor immer wieder als Hauptstadt im Gespräch war, nun endete.

„Viel historisches Prestige“ sei im Spiel gewesen, schreibt Borst, „Cannstatt brachte eine ehrwürdige, sehr viel ältere und gerade in der Frühzeit sehr viel gewichtigere Geschichte als Stuttgart mit.“ -

Während sich von Nast, der zum 24. und letzten Ehrenbürger der ehemaligen Oberamtsstadt gewählt wurde, öfters vorhalten lassen musste, Cannstatt verkauft zu haben, war von Gauß zufrieden. Wichtiger als die rechtliche sei die wirtschaftliche Vereinigung, sagte Stuttgarts Oberbürgermeister am 3. April 1905: „Der Vereinigungsgedanke muss zu der Bereitwilligkeit führen, über das Sonderinteresse des Stadtteils hinüber stets auf das gemeinsame Interesse der Stadt zu sehen.“
Ein frommer Wunsch auch in heutiger Zeit. So kurz können 90 Jahre sein.

Thomas Durchdenwald

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