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ESZET Kakao- und Schokoladenfabrik - Sammel-Klebebilder-Galerie

Eszeteszet1846 wurde das erste Geschäft in der Calwer Straße in Stuttgart eröffnet. 1857 gießt Konditor Ernst Staengel (1827—1915) gemeinsam mit Karl Ziller Schokolade in Tafelform.

Die Firma ESZET Staengel & Ziller wird 1857 gegründet in Stuttgart (Furtbachweg). Ab 1860 Umzug in der Olgastraße und ab 1898 in Untertürkheim bei Stuttgart.

Ab 1933 werden hier die Eszet-Schnitten produziert. Seit 1975 nur noch als Marke beim Stollwerck-Konzern.

Komplett
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Eszet rot
9er ESZET
Klebe-Sammelbilder 1910 -1940

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Eszet
Eszet
Eszet
Klebe / Sammelbilder 1880-1900

"Für alle, die gern mit oder ohne Brot Schokolade essen"

Berühmte Verstorbene, die auf den Friedhöfen unterm Fernsehturm ruhen -
Teil XXXIII: Der Schokoladenfabrikant Ernst Staengel
 
Blick vom Fernsehturm vom 24.12.2007 - Stuttgarter Zeitung

Degerloch. Gräber sind Orte der Trauer, aber auch des Erinnerns - an ganz normale und an prominente Menschen. Der Geschichte verstorbener Prominenter, die auf den Friedhöfen unterm Fernsehturm ruhen, widmen wir eine Serie. Heute: Ernst Staengel.

                                                            Von Jörg EcksteinErnst Staengel
"Schokolade ist wunderbar, mild sinnlich, tief, dunkel, üppig, befriedigend, potent, massiv, cremig, verführerisch, anregend, prachtvoll, exzessiv, seidig, glatt, luxuriös, himmlisch. Schokolade ist Ruin, Glück, Vergnügen, Liebe, Ekstase, Fantasie. Schokolade macht uns böse und schuldig, lässt uns sündigen, macht uns gesund, elegant und glücklich." Diese Huldigung der amerikanischen Autorin Elain Sherman an das schwarze Gold zeigt, wie tief sich die Schokolade in unserer Kultur verwurzelt hat. Vor Jahrhunderten war sie eine unbekannte exotische Sinnenfreude, ein Geschenk aus den Urwäldern der neu entdeckten Welt. Sie hat etwas Sündhaftes. Aphrodisierende Wirkung spricht man ihr zu. Casanova trank Schokolade statt Champagner. Auch gesund soll sie sein, belebend für Körper und Geist. Von Goethe sagt man, er habe in der Schokolade eine Quelle der Inspiration gefunden, er trank sie bis ins hohe Alter. Wir verschenken Schokolade öfter als Blumen. Schokolade macht süchtig. Schokolade macht glücklich.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Schokolade immer ein Getränk. Ein sehr reichhaltiges, dem Stärke zum Binden beigemischt wurde, damit das Fett nicht wie die Augen auf der Hühnerbrühe oben schwimmt. Ganz ähnlich wie sie schon die Azteken und ihre Vorgänger tranken. Erst 1828 entwickelte der niederländische Chemiker Coenraad van Houten eine hydraulische Presse mit der die Kakaobutter aus den gemahlenen Bohnen gepresst werden konnte. Damit wurde die Trinkschokolade feiner, es stellte sich aber die Frage, was mit der wertvollen Butter geschehen sollte. Durch Beigabe von Zucker, der sich im Fett prächtig löste, und Kakaopulver entstand eine feste, geschmeidige Masse, die man zu Kuvertüre oder Speiseschokolade weiterverarbeiten konnte. 1849 kam die erste "Schokolade zum Essen" auf den Markt und revolutionierte die Schokoladenwelt. Zu dieser Zeit war Stuttgart heimliche Hochburg der Schokoladenindustrie. Waldbauer, Moser-Roth, Ritter, Eszet, Haller, Schoko-Buck sind nur einige Namen. Schokoladenduft lag über der Stadt, als noch keine Autos fuhren.

Am 7. Mai 1857 begann der Konditormeister Ernst Staengel gemeinsam mit seinem Schwager Karl Ziller am Furtbachweg Süßigkeiten herzustellen. Aus den ausgeschriebenen Initialen der Gründer ergab sich später der Firmenname Eszet. Der 1827 in Stuttgart geborene Staengel hatte sein Handwerk von der Pike auf gelernt und in verschiedenen Betrieben im In- und Ausland gearbeitet. Ein echter Konditor dachte damals als "Kunst und Zuckerbäcker" vor allem an tausenderlei süße Leckereien, eine raffinierter als die andere. Nach kurzer Zeit brachte es die kleine Firma auf mehr als 500 Artikel: Zahlreiche Dessertstücke, Pralinen und Bonbons, Weihnachtsgebäck, Ostereier und etliche Sorten Trink- und Speiseschokolade. Schokolade war damals noch ein glamouröses Vergnügen der Schönen und Reichen. Staengel belieferte auch den Hof des württembergischen Königs. Exquisit und immer neu mussten die Kreationen sein. Goethe, der ja ein Freund der süßen Raffinesse war, scherzte einmal: "Die Menschheit, merk ich, mag noch so sehr zu ihrem höchsten Ziele vorschreiten, die Zuckerbäcker rücken immer nach."

Mit dem Heraufziehen der Jahrhundertwende änderten sich die Produktionsbedingungen und die Bedürfnisse des Marktes grundlegend. Viel, nicht viel Verschiedenes war die Devise. Gegen den heftigen Wiederstand des Vaters verfolgten Staengels Söhne unbeirrbar den Weg der Rationalisierung und Automatisierung und fast alle von Staengels kleinen Kreationen verschwanden. 1919, drei Jahre nach seinem Tod, wurden von den ursprünglich 500 Artikeln noch ganze zwei Sorten Schokolade hergestellt. 1933 kamen die Eszet-Schokoladen-Schnitten auf den Markt. Einige werden sich noch an die dünnen Täfelchen "für alle, die gern mit oder ohne Brot Schokolade essen", wie es in der zeitgenössischen Werbung hieß, erinnern. Über Jahrzehnte gehörte "Eszet" zu den beliebtesten deutschen Schokoladenmarken. Mitte der 70er ging das Unternehmen insolvent und wurde von der Kölner Stollwerk-AG übernommen.

Ernst Staengels Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in Abteilung 5C. Nach dem Haupteingang geht man geradeaus und biegt nach etwa 200 Metern rechts ab. Es ist die erste Grabstätte rechter Hand.

Foto de Grabstätte in Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Staengel

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