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(32) Die Grabkapelle auf dem Württemberg von 1824
English: The Sepulchral Chapel on Wuerttemberg Mountain

Hier stand die ehemalige Stammburg Wirtemberg aus dem 11. Jahrhundert.
1543
Postkarte der Burg Württemberg nach einem Bild von 1543

"Eine Feste mit drei Ringmauern, umfangreichen Stallungen und mehreren Nebengebäuden, einem schönen Innenhof und einem stattlichen Herrenhaus": So präsentierte sich das Bauwerk, dessen Burgkapelle am 7. Februar 1083 geweiht wurde.
1678
"Rothenberg - Schloß Würtenberg" -
Kupferstich von Daniel Meisner`s Sciographia 1678

Um 1700 - unten Blick in den Innenhof

Gezeichnet durch Zerstörungen und Wiederaufbau in den Jahren danach, fiel es nach dem Tod von Königin Katharina, 1819, endgültig der Vernichtung zum Opfer. Die im ganzen Land beliebte Großfürstin und Tochter von Zar Paul l. von Russland, starb im Alter von erst 30 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.

Grabkapelle auf dem Württemberg
Grabkapelle auf dem Württemberg - 411 m ü. M.

Ihr Wunsch, auf dem Wirtemberg begraben zu sein, veranlasste König Wilhelm l. die Burg schleifen zu lassen und durch ein Grabmal zu ersetzen. Nach dem Entwurf des in Italien geborenen Hofbaumeisters Giovanni Salucci entstand auf der Bergkuppe eine Grabkapelle auf 411 m Höhe.

In der Gruft der Grabkapelle auf dem Württemberg liegen:
Wilhelm I. (1781 - 1864)
Katharina Pawlowna (1788 - 1819)
Marie Prinzessin v. Württ (1816-1887)
Marie Friederike Charlotte
Prinzessin v.Württ. (1816-1887)

In ihr wurde am 5.Juni 1824 die Königin beigesetzt. In einem Doppelsarkophag fand sie in der Gruft des Bauwerks ihre letzte Ruhestätte. 1864 starb König Wilhelm I. Seine Beisetzung an der Seite seiner Gemahlin erfolgte in aller Stille. 1887 wurde auch seine Tochter Marie Friederike Charlotte von Württemberg in der Gruft bestattet.

Salucci-Entwurf Grabkapelle
Giovanni Salucci
, 1769 in Florenz geboren, wirkte von 1817 bis 1839 am württembergischen Hof. Neben Thouret war er zu seiner Zeit der bekannteste Baumeister im Land. Schloss Rosenstein, Wilhelmspalais und Löwentor sind nach seinen Plänen entstanden. Die Kapelle, in klassizistischem Stil erbaut, wurde der heilig gesprochenen Märtyrerin Katharina geweiht und zur kaiserlich-russischen Gesandtschaftskirche erhoben.

Rotunde mit vier "Säulenvorsprüngen"

Grabkapelle
Ehemaliger Standort der württembergischen Stammburg. Grabkapelle für Königin Katharina (erbaut 1820 bis 1824 von Giovanni Salucci in klassizistischer Form). Gruft mit Marmorsarkophagen des Königspaares. Die Grabkapelle diente 1825-1899 als russisch-orthodoxes Gotteshaus. Auch heute findet jedes Jahr zu Pfingsten ein russisch-orthodoxer Gottesdienst statt.

Das "Morgenblatt für gebildete Stände" bezeichnete die Grabkapelle bereits schon vor ihrer Fertigstellung als "ein Meisterstück der Baukunst" und misst es mit den "schönsten Denkmälern des Alterthums".
Dem Bau, von Giovanni Salucci entworfen und als Rotunde mit vier "Säulenvorsprüngen" auf kreuzförmigem Grundriss beschrieben, standen zahlreiche Entwürfe anderer Baumeister gegenüber.

GrabkapelleDas Bauwerk, ca. 20 Meter hoch mit einem Durchmesser von ca. 24 Metern, verfügt über einen einfach gehaltenen Innenraum, ausgestattet mit korinthischen Pfeilern als Stützen für die im Stile des römischen Baus gestaltete Kassettenkuppel. Die einzige figürliche Ausstattung bilden die Kolossalstatuen der vier Evangelisten, die in Wandnischen aufgestellt sind. Sie wurden von Hofbildhauer J.H. Dannecker, seinem Schüler Th. Wagner und nach Entwürfen des Dänen B. Thorvaldsen aus carrarischem Marmor, gefertigt.

In das Rund der flach gewölbten Gruft, die durch ein mit einem Gusseisengitter verschlossenes Opaion beleuchtet wird, schneiden vier kreuzförmig angeordnete halbkreisförmige Nischen ein.

In ihnen befinden sich der große Doppelsarkophag König Wilhelms I. und seiner Gemahlin Katharina sowie der Sarkophag der Prinzessin Marie. Zum Gedenken an die verstorbene Königin findet in der Grabkapelle an jedem Pfingstmontag ein russisch-orthodoxer Gottesdienst statt.

GrabkapelleWürttemberg (abgegangene Burg, Grabkapelle miit Priesterhaus, Ökonomiegebäude,
Park und Allee) Stammburg des Hauses Württemberg, bereits im Jahre 1083 urkundlich bezeugt.
Das Mausoleum von Katharina Pawlowna
(1788 - 1819)
, Wilhelm I. (1781 - 1864)
und Marie Prinzessin von Württemberg (1816-1887) - an der Stelle der mittelalterlichen Burg
1820 - 1824 nach Entwürfen von G. Salucci erbaut.


Eiingetragen in das Landesverzeichnis der Baudenkmale am 27. Juni 1924.
Zur Sachgesamtheit gehören das ebenfalls von Salucci entworfene Priesterhaus mit
Ökonomiegebäude, der Park und die Zufahrtsallee auf den Württemberg.
Alles vorgesehen zur Eintragung in das Denkmalbuch nach § 12 DSchG,
-Sachgesamtheit -


Geänderte Öffnungszeiten:
Telefon (0711) 33 71 49 Verwaltung:

Offen ab 1. April bis 1. November
Mi, Do, Fr, Sa, So, Feiertag 12-17 Uhr

1. November bis 30. November
Fr, Sa, So, Feiertag 11 - 16 Uhr

1. Dezember bis 31. März geschlossen

Stuttgarter Zeitung, 12.05.1993

Die Grabkapelle

Die Liebe
"Die Liebe höret nimmer auf." Die Inschrift über dem Eingang zur Grabkapelle auf dem Rotenberg wählte Württembergs König Wilhelm I. für Katharina, mit der er in glücklicher Ehe knapp drei Jahre zusammenlebte. Wie sehr er die russische Großfürstin und Zarentochter geliebt hat, beweist der gemeinsame Sarkophag in der Gruft. Er wollte an der Seite Katharinas ruhen, obwohl er gut ein Jahr nach ihrem Tod aus Staatsräson seine Base Pauline geheiratet hatte, die ihm den Thronfolger gebar und viel länger mit ihm zusammenlebte.

Von Schloß Rosenstein aus, ihrer Lieblingswohnung, konnte Katharina hinüberblicken zur Stammburg Württemberg oberhalb des Dorfes Rotenberg. Dort, so äußerte sie, wolle sie einmal begraben sein. Der Witwer Wilhelm nahm ihren Wunsch so ernst, daß er gleich nach ihrem Tod am 9. Januar 1819 die intakte Burg abtragen ließ, um eine Grabkapelle zu errichten. Hofbaumeister Salucci entwarf eine an das römische Pantheon angelehnte klassizistische Form mit rundem Grundriß und drei Vorhallen in Form eines griechischen Kreuzes, getragen von ionischen Säulen.

Die dreiteilige Freitreppe, die dem Besucher eine herrliche Aussicht präsentiert, ist flankiert von gußeisernen Opferschalen, für nächtliche Feuer gefertigt in Wasseralfingen. Dem Stil des königlichen Paares entsprechend, fehlt der Grabesstätte fürstlicher Prunk. Auch das Innere ist schlicht gehalten. Acht korinthische Säulen symbolisieren dort die Minister Wilhelms, 120 Stuckrosetten in der Kuppel die Beigeordneten Württembergs. Die Statuen der vier Evangelisten sind der einzige figürliche Schmuck; der Johannes wurde vom damals berühmtesten schwäbischen Bildhauer, Johann Heinrich Dannecker, die drei anderen nach dem Entwurf des bekannten dänischen Bildhauers Bertel Thorwaldsen von dessen schwäbischen Schülern in Rom gestaltet.

Da in der letzten Ruhestätte Katharinas auch ihre russischen Schätze aufbewahrt werden sollten und die Kapelle bis 1895 als russische Gesandtschaftskirche diente, ist der schlichte Altar im Chor nach orthodoxem Brauch durch eine Bilderwand, eine Ikonostas, verdeckt. Sie war zu Lebzeiten der frommen Königin im Wolga-Schloß Twer aufgebaut, wo Katharina während ihrer ersten Ehe wohnte. Unter den Ikonen an der Wand ist auch eine, die die damalige Großfürstin selbst gestickt hatte. Auch die Gruft ist schlicht gehalten.

Den gemeinsamen Sarkophag des Königspaares aus Carrara-Marmor, in Florenz nach einem Entwurf Saluccis gefertigt, zieren die russischen Wappentiere Adler und Uhu, verbunden mit den württembergischen Löwen und dem Hirsch. In einem weiteren Sarkophag ruht Marie, erste Tochter des Paares, die mit Graf Alfred von Neipperg vermählt war. Die zweite gemeinsame Tochter, Sophie, war Königin der Niederlande und ist dort beigesetzt. Schließlich stehen in der Gruft die Büsten der drei württembergischen Könige Friedrich (Vater Wilhelms I.), Karl (Sohn Wilhelms aus der Ehe mit Pauline) und Wilhelm II. sw

Großzügiger Monarch - König Wilhelm I. war ein ReformerWilhelm I. von Württemberg

UZ 5.4.2014 (mk) - Wilhelmspalais, der Königsbau, das Schloss Rosenstein und die Wihelma erinnern eigentlich an ihn: König Wilhelm I. Er war der zweite König von Württemberg, ein Reformer und Monarch, der Spuren hinterlassen hat.

Doch nur wenige Württemberger kennen die Geschichte des Königs, dabei weist er eine spannende Biografie auf.

Geboren wird er am 27. September 1781 als Sohn des späteren Königs Friedrich I. und dessen erster Frau Auguste Karoline von Braunschweig-Lüneburg. Seine Jugend ist geprägt durch Konflikte mit seinem Vater. Er lehnt sich gegen die strenge Erziehung auf, wird von seinem Vater inhaftiert, studiert später in Tübingen und erwirbt sich bei Schlachten einen militärischen Ruf. Er gilt als mutig, klug, mit profunden militärischen Kenntnissen. Die Fronten zwischen ihm und seinem Vater verhärten sich so, dass er 1803 nach Paris flieht.

1805 kehrt Wilhelm nach Stuttgart zurück. Das damalige Herzogtum Württemberg droht zwischen den Fronten Europas zerrieben zu werden. England, Russland und Österreich kämpfen gegen Napoleon. Kurfürst Friedrich schlägt sich widerwillig an die Seite des französischen Kaisers und wird 1806 mit der Königswürde belohnt. Napoleon drängte darauf, dass Wilhelm eine Ehe mit einer Braut aus Bonapartes Familie eingeht. Wilhelm weigert sich und heiratet aus taktischen Gründen 1808 Charlotte von Bayern. Von Anfang an ist es eine Alibi-Ehe. Sie hält nur sechs Jahre.

1814 lernt Wilhelm seine Cousine Katharina von Russland kennen. Ihre Liebe flammt beim Wiener Kongresses neu auf. Nach der Scheidung von Charlotte heiratet das Paar 1816. Im selben Jahr stirbt sein Vater, Wilhelm übernimmt den Thron. Das Land ist ausgeblutet, es herrschen Hungersnöte, auch weil 1816 der Sommer ausfiel. Der junge Monarch muss handeln.

Seine ersten Regierungsjahre sind geprägt durch Reformen. Das vergrößerte Württemberg erhält eine Verfassung, wird zur konstitutionellen Monarchie. Auf Initiative seiner Frau bahnt Wilhelm, der ein großes Interesse an moderner Landwirtschaft hatte, wirtschaftliche und soziale Neuerungen an. Das Ehepaar ruft die erste Leistungsschau für die Landwirtschaft ins Leben, den Vorläufer des Cannstatter Volksfests. Auch das Landwirtschaftliche Institut in Hohenheim und die Volkssparkasse werden gegründet.

Als Königin Katharina 1819 überraschend stirbt, lässt König Wilhelm die alte Stammburg der Württemberger abreißen. Auf dem Hügel lässt er die Grabkapelle als ein Monument seiner Liebe erbauen. Wilhelm I. regiert weitere 45 Jahre und lenkt die Entwicklung in die richtige Richtung. Das Agrarland entwickelt sich zum Industriestandort. Die erste Eisenbahn fährt von Cannstatt nach Untertürkheim und auf dem Bodensee tuckert das erste Dampfschiff. 1864 stirbt König Wilhelm.

Faszinierende Frau - Visionäre Sozialpolitik von Königin KatharinaKatharina

(mk) - Keine andere Frau hat die Geschicke des Landes Württemberg wahrscheinlich so bestimmt wie Katharina Pavlowna. Sie war allerdings mehr als „nur“ Königin von Württemberg. In nur drei Jahren gewann sie die Herzen ihrer Untertanen, war eine faszinierende Persönlichkeit von europäischer Bedeutung.

Man mag sich gar nicht vorstellen, welche mediale Schlagzeilen die hübsche Zarentochter und ihr rätselhafter Tod ausgelöst hätten, wenn sie 200 Jahre später geboren wäre. Katharina war zu ihrer Zeit die Königin der Herzen.

Sie wird 1788 als Tochter der russischen Großfürstin Maria Fjodorowna - einer Tochter aus dem Hause Württemberg - und Großfürst Paul in St. Petersburg geboren. Die Enkelin von Katharina der Großen genoss die beste Erziehung zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit mit politischem Kalkül. Sie heiratete 1809 Prinz Georg von Holstein-Oldenburg und unterstützte ihren Bruder, Zar Alexander I. im Kampf gegen Napoleon. Der französische Kaiser rückte auf Moskau vor. Katharina war die treibende Kraft ihren Bruder darin zu bestärken, Moskau aufzugeben, aber nicht nachzugeben. Napoleons Truppen erlitten eine verheerende Niederlage. Allerdings starb 1812 auch Katharinas erster Mann.

Sie verlor die Lebensfreude, ging auf Kur und tauchte auf dem Wiener Kongress auf. Dort sah sie auch Kronprinz Wilhelm von Württemberg. Katharina, das belegen Gemälde und Berichte, war eine Schönheit. Wilhelm und Katharina fanden Gefallen aneinander. Eine königliche Lovestory begann. Die Liaison passte auch aus machtpolitischem Kalkül. Katharina hoffte mit dem aufstrebenden Prinz aus Württemberg, mehr Einfluss zu bekommen - Kaiserin zu werden.

Sie heirateten 1816. Im gleichen Jahr übernahm Wilhelm die Nachfolge seines verstorbenen Vaters. Schnell erwarb sich Katharina den Ruf als wohltätige Landesmutter. Das Katharinenstift, das landwirtschaftliche Institut in Hohenheim, die Sparkasse als Vorgänger der BW-Bank und das Volksfest sind einige Beweise ihres nachhaltigen, sozialen Engagements. Umso bestürzter reagierten die Württemberger, als Katharina nach nur drei Jahren im Amt und im Alter von 31 Jahren am 9. Januar 1819 starb. Die Hintergründe ihres Todes sind heute noch mysteriös. Ob die Königin sich bei einer Kutschfahrt eine Lungenentzündung holte oder eine Gesichtsrose für den Tod verantwortlich war, bleibt ein Rätsel. Eine Tragödie, die Katharina bis heute zur populärsten Heldin der württembergischen Landesgeschichte und zu einer beliebten Zarentochter in Russland macht.

Sofort nach dem Tod Katharinas ließ König Wilhelm I. ein Mausoleum für seine verstorbene Gemahlin errichten. Und zwar auf ihrem Lieblingsplatz, der Anhöhe bei Rotenberg. 1824 wurde ihr Leichnam in die Grabkapelle überführt.

Nach 80 Jahren vereint -
Gläubige feiern Einheit der russischen Kirche

Stuttgarter Zeitung, 29.05.2007
Seit Himmelfahrt sind die russisch-orthodoxe Kirche und die russisch-orthodoxe Auslandskirche wieder vereint. Am Pfingstmontag wurde der erste gemeinsame Gottesdienst in der Grabkapelle der Königin Katharina auf dem Württemberg zelebriert.

Von Fariba Sattler

Mehr als 400 Gläubige drängen sich am Morgen in der Grabkapelle. Manche müssen im Regen stehen. Aber was machen schon ein paar Tropfen, wenn man ein einmaliges Ereignis in der tausendjährigen Geschichte der Russischen Kirche feiert. Nach mehr als 80 Jahren Trennung sind das Moskauer Patriarchat und die russisch-orthodoxe Auslandskirche wieder vereint. "Beide sprechen nun mit einer Stimme und das gespaltene Bild ist Vergangenheit", sagt Erzpriester Ilya Limberger von der russisch-orthodoxen Kirche im Ausland Stuttgart.

Die russische Revolution, der Bürgerkrieg und die Gott leugnende Macht der Bolschewiki trieben etwa drei Millionen russisch-orthodoxe Gläubige aus dem Land. "Sie haben in Freiheit ihre eigene Kirche gegründet, die in Russland wurde eingeschränkt und unterdrückt. So kam es zur Spaltung", sagt Limberger. 1922 schlossen sich die Gemeinden außerhalb zur Auslandskirche zusammen, die sich trotz der Spaltung als Teil der russischen Kirche verstand.

"Nach der Perestroika in den achtziger Jahren war die Unabhängigkeit der russischen Kirche wieder hergestellt. Das Moskauer Patriarchat und die Auslandskirche konnten sich annähern", sagt der Erzpriester. Die Wiedervereinigung wurde am Himmelfahrtstag dieses Jahres in Moskau besiegelt. So wurde der Pfingstgottesdienst in der Grabkapelle auf dem Württemberg zum ersten Mal von beiden Teilen der russischen Kirche gemeinsam gefeiert. Erzbischof Mark von Berlin und Deutschland von der russisch-orthodoxen Kirche im Ausland und Erzbischof Feofan von Berlin und Deutschland vom Moskauer Patriarchat sowie etwa vierzig Priester aus ganz Deutschland standen gemeinsam vor dem Altar. Nach dem Gottesdienst wurde die Einheit mit einem Festessen im Cannstatter Kursaal gefeiert.

Feierstunde in der Grabkapelle auf dem Württemberg
am Montag, 27.9.2010, um 18 Uhr

Geburtstagsständchen für König Wilhelm I.

Cannstatter Volksfestverein, Landesbauernverband und Schausteller gedenken dem Volksfestgründer
Wilhelm I. Friedrich Karl (* 27. September 1781 in Lüben in Schlesien; † 25. Juni 1864 in Cannstatt) war von 1816 bis 1864 der zweite König von Württemberg.
Grabkapelle1818 hat König Wilhelm I. von Württemberg und seine russische Frau Katharina das Landwirtschaftliche Fest – verbunden mit einem Volksfest – ins Leben gerufen, nachdem ein Vulkanausbruch in Indonesien zwei schlimme Hungerjahre in Württemberg hervorrief. Die Landwirtschaft zu fördern und seine Landwirte zu ermutigen, das war der Sinn dieser Stiftung. Immer in den Jahren des Landwirtschaftlichen Hauptfestes veranstaltet deshalb der Cannstatter Volksfestverein eine Feierstunde im Gedenken an den vielgeliebten König und seine Frau Katharina.

Am Montag, dem 27.9.2010, um 18 Uhr
musizieren Trotzblech vom Kübelesmarkt Bad Cannstatt unter der Leitung von Wulf Wager und der Männergesangverein TGV Rotenberg unter der Leitung von Jürgen Hoffmann. Nach Grußworten des Vorsitzenden Robert Kauderer und des Präsidenten des Cannstatter Volksfestvereins, Michael Herzog von Württemberg, gibt es einen Kurzvortrag der Historikerin Susanne Dietrich über Leben und Wirken Wilhelm I. Der Präsident des Landesbauernverbandes, Joachim Rukwied wird nach seinen Grußworten einen Kranz am Sarkophag niederlegen. Zum Abschluss werden alle sieben Strophen des Württembergerliedes „Preisend mit viel schönen Reden“ gesungen und anschließend Weine des Collegium Wirtemberg gereicht. Durch das Programm führt Wulf Wager. Der Eintritt ist frei.

Geburtstagsständchen für den König

Untertürkheimer Zeitung 28.9.2010 - Rotenberg:
An seinem 229. Geburtstag waren viele Besucher gekommen,
um König Wilhelm I. zu gratulieren.

(nab) – Vor genau 192 Jahren hatten König Wilhelm I. von Württemberg und seine Frau Königin Katharina das Landwirtschaftliche Fest, verbunden mit einem Volksfest, ins Leben gerufen. Im Gedenken an das Königspaar veranstaltete der Cannstatter Volksfestverein gestern eine Feierstunde in der Grabkapelle auf dem Württemberg. „Ein König unter den Landwirten, ein Landwirt unter den Königen“, so beschrieb Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes gestern den württembergischen König Wilhelm I.

Das Landwirtschaftliche Hauptfest sei bis heute noch eine viel geachtete Tradition, die man dem ehemaligen Herrscher verdanke. Denn im Jahr 1815 brach der indonesische Vulkan Tambora aus. Die dabei entstandenen Gase und Staubpartikel sorgten für eine jahrelange Klimaveränderung, die zwei schlimme Hungerjahre im ehemaligen Königreich Württemberg mit sich brachten. Um die Landwirtschaft zu fördern und die niedergeschlagenen Landwirte zu ermutigen, gründete König Wilhelm I. das Landwirtschaftliche Hauptfest, zeitgleich fand auch ein Volksfest statt. So wurde das Cannstatter Volksfest bis zum Jahr 2007 am Samstag um den 27. September eröffnet, dem Geburtstag König Wilhelms I.

Pünktlich um 18 Uhr zeigte sich auch die Sonne von ihrer strahlendsten Seite und meinte es gut mit dem Geburtstagskind. „Das hier ist schließlich eine Geburtstagsfeier“, sagte Wulf Wager, Leiter der Blaskapelle „Trotzblech“. Und so sang der Männergesangsverein TGV Rotenberg unter der Leitung von Jürgen Hoffmann dem württembergischen König ein Geburtstagsständchen. Die Blaskapelle „Trotzblech“, vom Verein Kübelesmarkt Bad Cannstatt, sorgten für musikalische Begleitung.

Bei einer solch feierlichen Veranstaltung durfte auch die adelige Verwandschaft nicht fehlen. Der Präsident des Cannstatter Volksfestvereins, Michael Herzog von Württemberg, sprach von dem „Grundstein, der von König Wilhelm I. gelegt wurde. Noch heute steht der Cannstatter Volksfestverein für eine gemeinsame Tradition, die die Menschen verbindet.“

Über das Leben und Wirken des einstigen Monarchen hielt die Historikerin Susanne Dietrich einen Kurvortrag. Nachdem die versammelten Gäste alle sieben Strophen des Württembergerliedes „Preisend mit viel schönen Reden“, gesungen hatten, legte Joachim Rukwied einen Kranz am Sarkophag des Königspaares nieder. Im Anschluss daran, feierten die Gäste auf dem Württemberg den 229. Geburtstag von Wilhelm I., auf den mit den edlen Tropfen des Collegium Wirtembergs angestoßen wurde.

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